Herzogtum Lauenburg (pm). „Der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg nimmt die zunehmende gesellschaftliche Spaltung, das Erstarken des Rechtspopulismus‘ und menschenverachtender Positionen sowie extremistischer Haltungen mit großer Sorge wahr.“ So steht es in der Positionierung des Kreisjugendringes Herzogtum Lauenburg (KJR), die einstimmig durch die Delegierten der Jugendverbände und örtlichen Jugendringe im Kreisgebiet, auf der Vollversammlung verabschiedet wurde. „Durch unsere Jugendverbandsarbeit stehen wir für die Demokratie ein, leben sie und verteidigen sie. Gemeinsam beziehen wir Position für Demokratie und gegen Rechtsextremismus und gehören nicht zu einer schweigenden Mehrheit“, begründen Eugenia Roo und Veysi Celik aus dem Vorstand. „Wir rufen dazu auf, ein Zeichen gegen ein Erstarken rechtsextremer sowie rechtspopulistischer Kräfte im EU-Parlament und für ein weltoffenes, demokratisches und jugendgerechtes Europa zu setzen“, so die Vorstandsmitglieder weiter.
Die Europawahl am 9. Juni stand dann auch im Mittelpunkt des inhaltlichen Teils der Vollversammlung. Im Rahmen eines Kneipenquizes näherten sich die Delegierten und Gäste, zu denen neben dem Landtagsabgeordneten Oliver Brandt auch die Kreistagsabgeordneten Annedore Granz, Henrike Biebow, Yannic Daunus und der Möllner Bürgermeister Ingo Schäper gehörten, dem Thema Europa an. Neben dem Wissen um Flaggen und Länderumrissen war auch das Wissen zu EU-Verordnungen gefragt, die das Leben der Europäer und Europäerinnen vereinfachen, wie zum Beispiel zu genormten Ladekabeln für Smartphones und Tablets. Gemeinsam wurde auch über die Grundfreiheiten in der EU zum freien Waren-, Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr diskutiert. Kreativ wurden alle gemeinsam bei der Entwicklung von EU-Maskottchen aus Knetmasse. Mit gelben Sternen brachten die Delegierten und Gäste ihre positive Haltung zu Europa zum Ausdruck.
In seinem Jahresbericht führte der 1. Vorsitzende Julian Schlicht aus, dass den KJR in Anbetracht einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung und einem Erstarken von Rechtspopulismus und extremistischer Haltungen die Haushaltsdebatten um Kürzungen in der Jugendarbeit und bei Demokratieförderprogrammen Sorge bereite. Julian Schlicht wurde als 1. Vorsitzender ebenso wiedergewählt, wie die stellevertretenden Vorsitzenden Lea Wald, Tabea Schudde und Veysi Celik. Neu in den Vorstand wurde Björn Diestel von der Kreisjugendfeuerwehr gewählt, der damit Franzisca Beyer, ebenfalls aus den Reihen der Jugendfeuerwehren, nachfolgt. Als Vertreter des Aktiv-Teams im Vorstand ist Jan-Oliver Schomann für Julian Gebhard neu im Vorstand des KJR.
Bereits jetzt verabschiedete der KJR-Vorstand das beratende Vorstandsmitglied Matthias Beck aus dem Team Jugendförderung des Kreises, der im Januar 2025 in den Ruhestand geht und für den es somit in dieser Rolle die letzte Vollversammlung nach knapp 30 Jahren war. Er betonte die Bedeutung die Arbeit aller ehrenamtlich Engagierten in der Jugendverbandsarbeit, die durch ihre regelmäßige Arbeit Woche für Woche und auf den vielfältigen Jugendfahrten wichtige Ansprechpersonen für Kinder und Jugendliche sind und in den Vereinen und Verbänden ein demokratisches Zusammenleben praktizieren.