Geesthacht (pm). Der ukrainische KFZ-Mechatroniker Yurii Kostenko lebt zwar erst anderthalb Jahre in Deutschland, hat jedoch trotz fehlender Deutschkenntnisse schon seinen festen Platz in einem Werkstatt-Team gefunden. Gemeinsam mit der Jobcenter-Arbeitsvermittlerin Veyolette Rohrer und dem Mitarbeiter des Arbeitgeberservices der Agentur für Arbeit Andreas Kirberger konnte für den 42jährigen Familienvater der Weg zu einem Arbeitsplatz bei der Geesthachter KFZ-Werkstatt „Werk 76“ geebnet werden: Ein Glücksfall auch aus Sicht des Werkstatt-Chefs Christian Wenn.
Yurii Kostenko ist mit Ehefrau und Sohn nach Deutschland gekommen. Die ukrainische Familie kommt inzwischen sehr gut zurecht und fühlt sich in Geesthacht wohl. Bei einem Besuch der „Werkstatt 76“ im Geesthachter Gewerbegebiet konnten sich Jobcenter-Geschäftsführerin Helena Grimme zusammen mit Veyolette Rohrer und Andreas Kirberger davon überzeugen, dass die Einstellung des fachlich gut ausgebildeten Mannes vollständig gelungen ist. Während des Werkstatt-Besuchs übersetzt die Mitarbeiterin des Kreises Herzogtum Lauenburg Melanie Esch die Gespräche.
Das Werkstatt-Team besteht insgesamt aus vier Männern, ein weiterer Auszubildender wird im kommenden Ausbildungsjahr hinzukommen. „Auf Yurii wollen wir nicht mehr verzichten,“ sagt Christian Wenn. „Die Einarbeitung funktionierte trotz fehlender Deutschkenntnisse hervorragend, weil der Kollege viel Erfahrungen in der Ukraine sammeln konnte. Dort hat er nach neun Jahren Schule die komplette dreijährige Ausbildung absolviert und gleich im Anschluss jahrelang in verschiedenen Werkstätten gearbeitet. Zwar gab es dort teilweise ganz anderes Werkzeug, er konnte sich aber bei uns sehr schnell umstellen und bereichert unsere Arbeit mit innovativen Ideen.“ Die fehlenden Deutschkenntnisse konnten bisher per Handy-App bewältigt werden. Yurii Kostenko arbeitet nach erfolgreichem Praktikum als KFZ-Mechatroniker in Vollzeit und unbefristet seit Februar 2024. Gefördert wird das Arbeitsverhältnis ein halbes Jahr lang über den Eingliederungszuschuss des Jobcenters Herzogtum Lauenburg.
Helena Grimme: „An diesem Beispiel sehen wir sehr gut, dass vor allem Fachkräfte aus dem Handwerk manchmal auch ohne Deutschkenntnisse integriert werden können. Herr Wenn hat mit Mut und Offenheit dazu beigetragen, dass die Hilfebedürftigkeit von Yurii Kostenko beendet werden kann, und sein Betrieb profitiert dabei von den Fachkenntnissen des Ukrainers. Bestimmt folgen künftig noch andere Betriebe diesem Beispiel!“