Kiel (pm). Der Abbau von Bürokratie wird vielfach diskutiert, bislang aber nicht wirklich umgesetzt. Die gesamte Wirtschaft kritisiert mittlerweile das Fehlen wirksamer Maßnahmen gegen überbordende Bürokratie- und Gesetzesflut. Auch auf europäischer Ebene sind Bestrebungen erkennbar, die Landwirtschaft im Vorfeld der Europawahl von unverhältnismäßigen administrativen Belastungen zu befreien. Die Bauernproteste machen deutlich, dass unsere Betriebe auch national dringend Entlastung brauchen.
„Landwirtschaft ist einer der wichtigsten und schönsten Berufe, die es gibt – aber wir sitzen heute mehr im Büro als auf dem Schlepper. Niemand ist deshalb Bauer geworden. Das demotiviert nicht nur, es behindert die notwendige Entwicklung der Betriebe. „, mahnt Bauerverbandspräsident Klaus-Peter Lucht. „Wir brauchen wieder mehr Vertrauen in unsere Ausbildung und unsere Fähigkeiten statt kleinteiligster Dokumentationspflichten.“ ergänzt er.
Vor diesem Hintergrund nimmt der Berufsstand einen neuen Anlauf, um gemeinsam mit der Politik zu wirklichen Entlastungen zu kommen. In Ergänzung seiner Vorschläge aus dem März 2024 hat der Bauernverband daher der Landesregierung, vertreten durch den Landwirtschaftsminister Werner Schwarz, einen mit Praktikern erarbeiteten Katalog zum Bürokratieabbau überreicht.
Lucht sieht Verwaltung und Landespolitik am Zug: Wir erwarten, dass die Politik unsere Vorschläge unter der Maßgabe ‚im Zweifel für die Freiheit‘ prüft und zügig ein Signal der Erleichterung setzt“. Zur Erfolgskontrolle schlägt der Bauernverband ein Gremium auf Staatssekretärsebene vor, dass regelmäßig tagen sollte, um Fortschritte zu prüfen und in Gesetzesvorschläge umzusetzen.