Herzogtum Lauenburg/Mölln (pm). In Mölln versammelten sich VertreterInnen der SPD-Herzogtum Lauenburg sowie engagierte Bürgerinnen zu einer Informationsveranstaltung, um über den aktuellen Stand und die zukünftige Entwicklung der Kindertagesstätten in der Region zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde vom SPD-Kreisverband und der SPD-Kreistagsfraktion organisiert, wobei Cira Ahmad, Co-Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes und Kreistagsabgeordnete, als Moderatorin durch den Nachmittag führte.
Unter den Gesprächspartnerinnen befanden sich Julia Bäwert, Initiatorin einer Petition für die Einführung beitragsfreier Kitas, Jette Puck, die als Leiterin der SUSSIS Kita wertvolle Einblicke in die praktische Umsetzung bot, sowie die Landtagsabgeordnete Sophie Schiebe (SPD) und Manfred Börner, stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses (SPD).
In einem intensiven Austausch wurden drängende Herausforderungen und Lücken im aktuellen System erörtert. Besonders hervorgehoben wurde der auffallende Mangel an Kitaplätzen in Schleswig-Holstein (knapp 16.000 Plätze), der sich auch im Herzogtum Lauenburg deutlich bemerkbar macht. Doch nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Betreuung stand im Fokus der Diskussion. Es wurde betont, dass eine angemessene finanzielle Unterstützung der Kitas unerlässlich ist, um eine hochwertige Betreuung sicherzustellen.
Ein weiterer zentraler Aspekt, der während der Diskussion hervorgehoben wurde, betrifft die personelle Situation in den Kitas. Dabei wurde deutlich gemacht, dass der massive Personalmangel nicht nur die Erzieherinnen und Erzieher belastet, sondern auch erhebliche Konsequenzen für Eltern und Arbeitgeber hat. Die Diskussion über Lösungsansätze und Strategien zur Verbesserung dieser Situation war intensiv und umfassend. Jette Puck schilderte beispielsweise den enormen Verwaltungsaufwand, der täglich betrieben werden muss. Mehr Flexibilität und Vertrauen in die Arbeit der Kitas würden eine Entlastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeuten. So könnten beispielsweise Gruppenschließungen oder verkürzte Zeiten in bestimmten Situationen vermieden werden, wie Jette Puck erläuterte. Auch die Ängste der Eltern bezüglich einer möglichen Beitragserhöhung waren Thema der Veranstaltung. Die bestehende Finanzlücke in Krippen und Kitas führt bei vielen Eltern zu Unmut. Dass dieses Defizit Auswirkungen auf eine Erhöhung der Elternbeiträge haben könnte, schloss unsere Sozialministerin Amina Touré (Bündnis 90/die Grünen) bisher nicht aus.
Für die SPD steht fest: Es dürfen jetzt unter keinen Umständen auch noch die Elternbeiträge steigen! Sophie Schiebe, Sprecherin der SPD für Kinder und Jugend, unterstrich die Dringlichkeit des Handelns und forderte die Landesregierung auf, die Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung mit Entschlossenheit anzugehen. Die Veranstaltung endete mit einem starken Appell für die Verlässlichkeit der Kinderbetreuung. Es wurde hervorgehoben, dass die Kinderbetreuung ein zentraler Faktor für eine stabile Arbeitsumgebung ist und dass alle Beteiligten gemeinsam daran arbeiten müssen, Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der Familien gerecht werden. „Die Landesregierung steht in der Verantwortung, zügig zu handeln, um die Zuverlässigkeit und Qualität unserer Kitas zu steigern. Nur durch entschlossene Maßnahmen können wir sicherstellen, dass unsere Kinder die bestmögliche Betreuung und Förderung erhalten, die sie verdienen“, beendete Cira Ahmad, Co-Kreisvorsitzende der SPD, die Veranstaltung.