Ratzeburg (pm). Kurz vor den Osterferien war es für 40 Schüler der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen (GLS) wieder soweit – das traditionelle Klassensprechertraining stand wieder auf dem Programm. Gemeinsam mit dem Betreuerteam, bestehend aus dem Leiter Wolfgang Reetz, der das Klassensprechertraining 2014 zusammen mit Peter Linnenkohl ins Leben rief und eine pädagogische Intensivmaßnahme für Jugendliche der Schulen im Landkreis leitet, den Schulsozialarbeiterinnen Barbara Stellingwerf und Anna Neuschulz und Respekt Coach Nina Hehn, haben sich die Klassensprecher der sechsten bis achten Klassenstufe und einem engagierten „Teamer“-Team aus Klassenstufe zehn wieder auf den Weg nach Lankau gemacht, um drei Tage an der Gestaltung ihres Ehrenamtes „Klassensprecher/in“ zu arbeiten.
Neben Rechten und Pflichten des Amtes haben sie im Rahmen der Gewaltfreien Kommunikation gelernt, welche Bedürfnisse hinter Aussagen liegen können und dadurch vorschnelles Urteilen über Aussagen anderer zu hinterfragen. In Workshops haben sie an unterschiedlichen Ideen gearbeitet, um aktiv das Schulleben an der GLS mitzugestalten. Viele Ideen wurden besprochen und gemeinsam beschlossen.
„Klassensprechertraining ist so toll.
Mein Herz, es ist so voll.
Wir alle wollen besser werden
Und keiner soll es uns verderben.
Wir sind zwar alle müde,
Aber geben uns noch Mühe.“
Ein schnelles Gedicht, denn während der 60min Wette, die von der Schülerpraktikantin der Schulsozialarbeit Anni Puls aus der 8a überarbeitet und angeleitet wurde, gab es nicht viel Zeit, um die zum Teil sehr anspruchsvollen Aufgaben gemeinsam zu bewältigen und die Schatzkiste zu gewinnen. Die Zeit wurde knapp, aber sie haben es geschafft. „Wenn alle mitmachen und sich gegenseitig unterstützen, ist alles möglich“, so die stolze Leiterin der Wette.
Gemeinschaft und Zusammenhalt waren wesentliche Grundpfeiler, die während der drei Tage und in einer Gruppenkonstellation, die so sonst nicht zusammengekommen wäre, gefestigt wurden. Gemeinschaft wurde auch abends großgeschrieben, am Lagerfeuer wurden S’mores gegessen und Werwolf gespielt und nebenan im Disko-Pavillon hatten die Teamer die Party mit interkultureller Musik und Tänzen voll im Griff.
Wer feiern kann, kann auch Sport machen. Zum Abschluss des Klassensprechertrainings gab es eine aktive Einheit vom Anti-Aggressions-Coach Witali Wedler, der anhand verschiedener Übungen gezeigt hat, wie Wut und Aggression durch körperliche Aktivität an Kraft verliert und den Blick auf die wutauslösende Situation verändert. Begeistert vom Engagement der Schülerinnen und Schüler zeigten sich auch die Verbindungslehrerin Theresa Bombrowski und der Direktor der GLS Marc Karbowski, die zu einer Stippvisite vorbeikamen. Marc Karbowski wurde am Ende seines Besuchs spontan von einem Schüler zu einem spannenden Schachspiel herausgefordert, welches er gewann. Revanche? Eine Schach-AG ist nur ein Punkt auf der langen Liste, für die sich die Klassensprecher nun einsetzen wollen. Möglich wurde dieses Training nur durch die Unterstützung des Kreises Herzogtum Lauenburg und der Partnerschaft für Demokratie, denen die Initiatoren, die Durchführenden, sowie die GLS und ganz besonders die Jugendlichen danken und sich sehr wünschen, dass auch für weitere Module und neue Gruppen wieder Mittel zur Verfügung gestellt werden, um diesen Baustein des Demokratielernens am Leben zu erhalten.