Mölln (pm). Mal eben … sich hinsetzen, was beschnacken, ins Pausenbrot beißen, ein Päuschen machen. Schule braucht Orte zum Lernen und konzentrierten Arbeiten. Schule braucht aber auch Bereiche, die das soziale Miteinander ermöglichen.
Das Marion-Dönhoff-Gymnasium durfte Anfang März eine neue Ecke im zweiten Obergeschoss des Schulgebäudes einweihen. „Wir sind stolz auf das Ergebnis und unsere bislang größte Ecke, die etwa 45 Sitzplätze bietet“, freut sich Lehrerin und Leitung des Arbeitskreises Arbeits- und Aufenthaltsbereiche, Nadine Theinert. Mit Schülerinnen aus dem Abiturjahrgang entwickelte sie Ideen, damit ungenutzte Restflächen der Schule eine sinnstiftende Funktion erhalten. „Natürlich immer in Absprache mit dem Brandschutz, dem Gebäudemanagement der Stadt Mölln und vielen weiteren Akteuren“, ergänzt Lars Frank, Fachbereichsleitung Bildung, Sport, Jugend und Kultur.
Die Einführung des Kabinettssystems war 2017 der Auslöser für das Ecken-Projekt. Anfangs wurde mit Möbeln des bekannten Schweden versucht, dem Wunsch nach Raum für Arbeit und Aufenthalt nachzukommen. „Leider hielten die Möbel der Beanspruchung durch die Schülerschaft nur wenige Wochen Stand“, erklärt Pauline. So nahm sich der Arbeitskreis der Aufgabe an, robuste, festmontierte und optisch ansprechende Möbel zu entwerfen, die sich gut in die Schularchitektur einfügen. „Wir setzten auf Maßanfertigung und Handarbeit aus der Region.“, erklärt stellvertretender Schulleiter, Henning Fahrendholz. Die Möllner Tischlerei Dieck&Voss bekam den Zuschlag der Stadt für den Bau der Bio/Chemie-Ecke und leistete ganze Arbeit, an der sich nun die gesamte Schülerschaft des Marion-Dönhoff-Gymnasiums erfreuen kann. Der Förderverein der Schule unterstützt stetig in Form einer großen finanziellen Zuwendung.
So kann der Arbeitskreis nach sieben Jahren ehrenamtlichen Engagement auf sieben Ecken zurückblicken. Diese haben immer einen Fachbezug, der insbesondere durch die Bodengestaltung sichtbar wird. So zieren Grafiken mit Buchstaben, Ländersilhouetten oder Notenschlüsseln die Böden der Flurendbereiche oder Mikrophone als Lampe getarnt hängen von der Decke. „Lass uns in der Ästhetik-Ecke treffen.“ hört man Schüler in der Pause sagen, die es sich dort dann mit Notebook und Snack gemütlich machen. In der neuen Bio/Chemie-Ecke fehlen die individuellen Attribute noch. Der Arbeitskreis möchte dies aber bald ändern und steckt seine kreativen Köpfe auf ein Neues zusammen.
Kabinettsystem
Viele Schulen im Kreis Herzogtum Lauenburg haben die Umstellung von Klassenräumen auf Kabinette, die einzelnen Lehrpersonen zugeteilt sind, vorgenommen. Grund hierfür ist mitunter das kostspielige Inventar wie Active Panels (Digitale Tafeln). Starke Verschmutzungen und Vandalismusschäden können ebenso deutlich begrenzt werden.