Kiel/Herzogtum Lauenburg (pm). Die Aufträge sind vergeben, die ersten Baustellen bereits eingerichtet: Für die Sanierung des Straßen- und Radwegenetzes im südöstlichen Schleswig-Holstein wird der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) in den kommenden Monaten insgesamt 55 Millionen Euro aufwenden.
Wie Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen am 7. März in Oldenburg bei der Vorstellung des Bauprogramms mit LBV.SH-Direktor Frank Quirmbach und dessen Fachleuten sagte, sollen damit rund 64 Kilometer Straßen, über 22 Kilometer reine Radwege und zwölf Bauwerke erneuert oder auch ausgebaut werden. „Unser Landesbetrieb wird in den Kreisen Stormarn, Ostholstein und dem Herzogtum Lauenburg sowie in der Stadt Lübeck insgesamt 22 Straßen sowie 20 Radwege in Schuss bringen“, sagte Madsen. Parallel dazu laufen die Arbeiten zur Instandhaltung und dem Ausbau der Bundesstraßen B 207 zwischen Heiligenhafen-Ost und Puttgarden durch die DEGES sowie der dreistreifige Ausbau der Bundesstraße B 404 zwischen den Anschlussstellen Bargteheide und Lütjensee, der Ende Mai 2024 aller Voraussicht nach fertig wird.
Zu den wichtigsten Bauprojekten zählen außerdem laut Madsen und Quirmbach in diesem Jahr etwa die Sanierung der K 48 zwischen Oldenburg i.H. und Dannau, die Fahrbahnerneuerung der Landesstraße 83 zwischen Oldesloe und Sühlen sowie der Ersatzneubau der B 207-Brücke über die Steinau bei Schwarzenbek.
„Wir dürfen nicht alte Fehler wiederholen und die Infrastruktur noch weiter zerfallen lassen“, mahnte Madsen. Er erinnerte daran, dass für die Sanierung von Landesstraßen in ganz Schleswig-Holstein in diesem Jahr rund 80 Millionen Euro und für separate Radwege neun Millionen Euro veranschlagt sind.
Auch Quirmbach erinnerte daran, dass gerade die Landesstraßen über Jahrzehnte kontinuierlich kaputtgespart worden seien. „Denn bei allen Sparzwängen: Die Aufarbeitung des Sanierungsstaus an unseren Landesstraßen ist ja noch nicht abgeschlossen. Gerade der jetzige Winter setzte allen Straßen massiv zu. Und die zahlreichen Schlaglochpisten zeigen uns doch, dass unser Engagement hier keinesfalls nachlassen darf, die Straßen in Schuss zu halten“, so Quirmbach. In dem 55-Millionen-Euro-Paket für die Kreise Stormarn, Ostholstein und Herzogtum Lauenburg sowie die Stadt Lübeck seien insgesamt 15 Landesstraßen-Projekte sowie zwölf Bauwerke enthalten. Der Rest entfalle auf acht Bundes- und acht Kreisstraßen, für die der LBV.SH in weiten Teilen ebenfalls zuständig sei.
Laut Madsen ist der Erhalt der Infrastruktur gerade in einem Flächenland existenziell: „Wie sollte man sonst auf dem Land leben können?“ Mit Blick auf die Mobilitätswende helfe es nicht Straßen-, Rad- und Schienenverkehr gegeneinander auszuspielen: „Wir brauchen alle Möglichkeiten. Zumal ja auch Schulbusse, E-Bikes, Krankenwagen, der Pflegedienst oder die Feuerwehr sichere Verkehrswege benötigen.“