Herzogtum Lauenburg/Mölln/Geesthacht (pm). Nach der unerwarteten Ablehnung des Antrags zur Einführung einer Ferienbetreuung an den kreiseigenen Förderzentren Hachede Schule in Geesthacht und Schule Steinfeld in Mölln durch die Mehrheitsfraktionen CDU und Grüne im Kreistag im Dezember 2023, zeigt sich die SPD-Kreistagsfraktion betroffen: „Die Ablehnung erfolgte ohne stichhaltige Begründungen“. Nach der einstimmigen Genehmigung des Sozial-, Bildungs- und Kulturausschusses am 23. März 2023 sollte der zweite Schritt zur Umsetzung durch den Kreistag erfolgen. Dieser wurde abgelehnt. Trotz dieses Rückschlags bleibt die SPD-Fraktion optimistisch und hofft auf Einsicht der beiden Parteien in dieser Woche, wo das Thema erneut im Sozialausschuss auf der Tagesordnung steht.
Die Initiative hatte zum Ziel, während der Sommerferien eine dreiwöchige Betreuungsphase anzubieten, um Kinder mit besonderem Förderbedarf zu unterstützen sowie deren Familien während der schulfreien Zeit zu entlasten. Im Sinne der Gleichbehandlung aller Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf wird eine Betreuung über drei Wochen während der Sommerferien 2024 angestrebt. Diese Entscheidung basiert auf einer Reduzierung von den im Ausschuss zunächst diskutierten fünf Wochen, um eine sorgfältige Einführungsphase zu gewährleisten.
Ein wesentlicher Aspekt des Antrags ist zudem die Festsetzung eines Elternbeitrags von 10 Euro pro Tag, welcher bereits erfolgreich im Ganztagesangebot der Hachede Schule praktiziert wird. Dieser Beitrag spiegelt das Engagement und den finanziellen Einsatz der Eltern wider und trägt zur Finanzierung des Projekts bei.
Die SPD-Fraktion sieht diese Initiative als einen entscheidenden Baustein zur Verbesserung der Bildungslandschaft im Kreis Herzogtum Lauenburg. „Jedes Kind verdient es, unabhängig von seiner familiären Situation oder seinen individuellen Bedürfnissen betreut zu werden“, betont Gitta Neemann-Güntner, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion. Die positiven Effekte einer solchen Ferienbetreuung reichen weit: Sie entlastet Familien während schulfreier Zeiten und ermöglicht Kindern kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten sowie sozialen Austausch außerhalb des regulären Schulalltags.
„Es ist zutiefst bedauerlich, dass unser Vorstoß für mehr Bildungsgerechtigkeit und Unterstützung für Familien von Kindern mit besonderem Bedarf keine Zustimmung gefunden hat“, erklärt Silke Wengorra, Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion. “Wir stehen weiterhin fest hinter unserem Antrag und sind überzeugt davon, dass diese Maßnahme einen positiven Einfluss auf das Wohl unserer Kinder haben wird.“
„Mit diesem Antrag möchten wir nicht nur eine Lücke in unserem Bildungsangebot schließen“, erklären beide Sozialdemokratinnen, „Wir streben danach, allen Kindern gleiche Chancen auf Entwicklung sowie soziale Teilhabe zu bieten.“ Die Initiative unterstreicht das Engagement der SPD-Fraktion im Bereich Inklusion sowie ihr Bestreben nach einer Gesellschaft, in welcher jedes Kind entsprechend seiner individuellen Fähigkeiten gefördert wird.