Geesthacht (pm). Die Stadt Geesthacht feiert Geburtstag – und alle Geesthachterinnen und Geesthachter können mitfeiern. Denn vor 100 Jahren wurde Geesthacht zur Stadt ernannt, davor gehörte sie zu Hamburg.
„Das klingt zunächst nach einem sehr bürokratischen Vorgang, der vor allem Auswirkungen auf die Verwaltung zu haben scheint. Aber die Ernennung zur Stadt und die damit verbundene Lösung von Hamburg hatte Folgen für alle Einwohnenden, wie zum Beispiel erstmals die Möglichkeit einen eigenen Bürgermeister zu wählen – und darum wollen wir das auch mit allen Einwohnenden gemeinsam feiern“, betont Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze. Und Geesthachts Stadt- und Kulturmanagerin Dr. Julia Dombrowski, die das Jubiläumsprogramm gemeinsam mit ihrem Team und der Agentur ft-management plant, ergänzt: „Das Jubiläumsjahr ist eine tolle Möglichkeit zusammenzukommen, eine gute Zeit miteinander zu verbringen und die Identifikation mit unserer Stadt nochmals zu stärken.“
Gefeiert wird das Stadtrecht mit einem Programm für und von Einwohnenden, das durch Kreative von außerhalb ergänzt wird. So sind Kindergärten, Schulen und Vereine der Stadt sowie Kulturschaffende, Kreative und Aktive Geesthachts offensiv aufgerufen, sich mit ihren Ideen einzubringen. „Wir werden über das gesamte Jahr verteilt Veranstaltungen erleben, die extra für das Jubiläum organisiert werden und immer wieder Bezug auf die 100 nehmen. Diese finden ergänzend zum Jahresprogramm statt. Durch diese Kombination wird eine Verbindung mit alt Bekanntem geschaffen“, erklärt Julia Dombrowski das Konzept hinter dem Programm, dessen Höhepunkt im Juni sein wird. Warum ausgerechnet im Juni? Am 13. Juni 1924 wurde die erste Geesthachter Stadtsatzung erlassen – eine Folge der Stadterhebung, die erneut viele Änderungen mit sich brachte. Denn die Stadtsatzung war ähnlich einer heutigen Hauptsatzung, also die Basisnorm für das Handeln der Stadt als Kommune. Sie ersetzte die alten Ortsstatuten der bisherigen Landgemeinde Geesthacht von 1874. „Der 13. Juni ist für uns ein wichtiger Termin. Geesthacht bekam eine eigene Verwaltung und wurde offiziell Stadt“, betont Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze. Der 13. und 14. Juni sind in diesem Jahr darum ganz besondere Daten: Am 13. Juni feiert die Stadt mit einem Festakt für geladene Gäste in der Buntenskamphalle die Geesthachter Stadtsatzung. Am Tag darauf geht es dann rund: Sascha Franke lädt zum Public Viewing ein – Deutschland spielt zum Auftakt der Fußball-Europameisterschaft. Im Anschluss steigt die Jubiläumsparty für alle. Sie ist zugleich Auftakt für zwei Festwochen auf dem Menzer-Werft-Platz, die im Zeichen der Themen Kultur und Sport stehen. „Uns ist es wichtig, dass die Leute zusammenkommen. Darum haben wir diese beiden Schwerpunkte gewählt, die viele Personen ansprechen dürften“, erklärt Stadt- und Kulturmanagerin Julia Dombrowski. Gesponsert von den Stadtwerken Geesthacht wird auf dem Menzer-Werft-Platz vom 14. Juni bis zum 30. Juni ein Festzelt stehen, in dem Interessierte ein Programm und Kulinarisches erwartet. „Geesthachterinnen und Geesthachter können dort zwei Wochen lang Spaß haben. Vereine und Kulturschaffende können dort zeigen, was sie können“, kündigt Bürgermeister Olaf Schulze an. In der ersten Woche liegt der Fokus auf dem Thema Kultur, die zweite Woche widmet sich verstärkt dem Thema Bewegung. „Wir planen auch viele, sehr unterschiedliche Musikveranstaltungen. Im Rahmen der zwei Festzeltwochen auf dem Menzer-Werft-Platz wird zum Beispiel das Erste Elektronische (Open Air) Festival in Geesthacht stattfinden. Es legen vier DJs auf“, sagt Thomas Kleibeler von ft-management. Zudem werden zwei sportliche Highlights während dieser Wochen stattfinden: Am 30. Juni startet der Hachede-Triathlon, bei dem Sportlerinnen und Sportler unter anderem an der Elbe entlanglaufen und Rad fahren. Über den Kreissportverband wird darüber hinaus am 28. Juni das Sportabzeichen in Geesthacht verliehen. „Das ist eine tolle Sache! Wir sind einer von ganz wenigen Standorten landesweit, an dem an diesem Tag gebündelt Sportabzeichen abgenommen werden – ich werde auch mein Abzeichen machen“, sagt Bürgermeister Olaf Schulze.
Ebenfalls für den Juni geplant: Ein Festumzug unter dem Motto „100 X Geesthacht“. „Schulen, Vereine, Kindergärten, Gruppen – alle, die Lust haben mitzumachen, sind eingeladen sich mit ihrer Idee bei uns zu melden. Wir haben bereits viel Feedback bekommen, was uns sehr freut – sogar kreative Einzelpersonen möchten mitmachen“, berichtet Thomas Kleibeler vom Stand der Dinge. Nach aktuellem Planungsstand wird der Straßenumzug am 2. Juni an der Bergedorfer Straße starten und nach einem Stopp am Rathausvorplatz zum Menzer-Werft-Platz gehen. „Es wird Musik geben und soll ein richtig buntes Spektakel werden. Darum hoffen wir, dass ganz viele Geesthachterinnen und Geesthachter mitmachen und den Festumzug auch begleiten werden“, sagt Thomas Kleibeler.
Weitere Veranstaltungen zum Vormerken: Von März bis Mai ist im GeesthachtMuseum! die Ausstellung „Hier ist es herrlich… Wald-Wasser-Heide-Berge – 100 Jahre Tourismus in Geesthacht“ des Heimatbund und Geschichtsvereins Geesthacht zu sehen. Mit der Veranstaltungsreihe „Ahnenforschung“ werden Volkshochschule Geesthacht, Stadtarchiv Geesthacht sowie Heimatbund und Geschichtsverein von Januar bis November monatlich zu Quellenkunde zur Ahnenforschung einladen. Im April wird es unter anderem Vorträge zu den Themen „Über 100 Jahre Tourismus in Geesthacht“ (Heimatbund und Geschichtsverein Geesthacht e. V.) und „100 Jahre Bürgermeister in Geesthacht“ (SPD Geesthacht) geben. Im Mai können Interessierte einem Stück Geesthachter Geschichte auf dem Fahrrad nachspüren. Denn dann bietet der Heimatbund und Geschichtsverein eine Stadtführung per Rad an. Anlässlich des Internationaler Museumstags ist am 19. Mai ein Programm rund um die Ausstellung zu 100 Jahren Tourismus geplant.
Auch auf die beliebten Konzerte der Reihe „Musik am Hafen“, die Bettina Knoop von der Tourist-Information organisiert, können sich Einwohnende und Gäste der Stadt schon heute freuen – dieses Jahr in einer „Jubiläumsausgabe“ mit Kinderkonzert am 12. Juni. Zudem lädt im Juli das Kulturfestival „KulturSommer am Kanal“ auch in Geesthacht wieder zu Veranstaltungshöhepunkten und im September wird es wieder ein Elbfest mit Drachenbootrennen geben.
Ebenfalls ein Highlight: Von Juni bis September öffnet auf dem Alten Friedhof in Geesthachts Stadtzentrum die „Kapelle der Zukunft“. „Die Kapelle auf dem Alten Friedhof – ein zauberhafter Ort – wird im Rahmen des Stadtjubiläums zum Ort der Zukunft“, nennt Julia Dombrowski ein außergewöhnliches Projekt, das in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Hereon umgesetzt wird. Die Forschenden ziehen für drei Monate mit einer Auswahl ihrer Themen in das denkmalgeschützte Bauwerk ein. „Der Ort ist mit Bedacht gewählt. Sie ist ein Ort des Nachdenkens und der Reflektion. Sie lädt ein, nicht nur über Vergangenes, sondern auch über die Zukunft nachzudenken. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens unserer Stadt werden hier für drei Monate Themen gezeigt, die bis zum Ende des Jahrhunderts zurückreichen. Die Themen Klima, Küste und Mensch des Helmholtz-Zentrums Hereon haben gemeinsam, dass sie allesamt zukunftsgerichtet sind: Es geht nicht nur um Vergangenes, sondern auch darum, wie wir in den nächsten 100 Jahren Lösungen für aktuelle Probleme finden“, erklärt Julia Dombrowski. Begleitet wird die Präsentation, die vom 1. Juni bis zum 1. September gezeigt wird, von einem Vortrags- und Aktivprogramm, das zum Nachdenken und Austausch anregt.
Gebündelt wird das Programm voraussichtlich Ende März in gedruckter Form vorliegen. Zudem werden alle Termine in Kürze online über die Website der Stadt Geesthacht (www.geesthacht.de/stadtjubilaeum100) abrufbar sein. Die digitale Veranstaltungsübersicht wird stetig aktualisiert und ergänzt. „Wir haben ein sehr volles Jubiläumsprogramm, das auch weiterhin im Fluss ist. Vieles ist bereits fix, anderes entwickelt sich noch – das ist aber auch das spannende an dem partizipativen Ansatz, den wir ja bewusst gewählt haben. Geesthachterinnen und Geesthachter sollen sich beteiligen!“, erklärt Julia Dombrowski. Ein Tipp für alle, die auf dem Laufenden bleiben möchten: Auf Veranstaltungen des Jubiläumsjahrs werden auch Plakate, Flyer und weitere Aktionsartikel aufmerksam machen, die kaum zu übersehen sind – die Schwarzenbeker Grafikerin Karina Geideck hat im Auftrag des Stadt- und Kulturmanagements ein Logo entworfen, das Geesthacht durchs Jubiläumsjahr begleitet. Julia Dombrowski: „100 Jahre Geesthachter Stadtrecht – das wirkt bis in unser heutiges Leben hinein und ist damit auch, aber eben nicht nur ein heimatkundlicher Rückblick. Das Logo nimmt die Vielfalt und die heutige Moderne der Stadt und ihrer Einwohnenden auf.“