Herzogtum Lauenburg/Lübeck (pm). Die TelefonSeelsorge in Lübeck sucht Unterstützung: Im Mai beginnt ein neuer Ausbildungskursus für interessierte Ehrenamtliche, die anonym Menschen in beschwerlichen Lebenssituationen helfen möchten.
„Gesucht werden Personen mit Lebenserfahrung, die vielleicht selbst schon Krisen gemeistert haben und psychisch stabil sind“, fasst Frank Gottschalk zusammen. Der Pastor ist seit drei Jahren Leiter der TelefonSeelsorge in der Hansestadt und plant, im Frühsommer einen neuen Ausbildungskursus zu starten. Interessierte werden gebeten, sich bis spätestens Ende Februar 2024 zu melden.
Das Telefonzimmer in dem Lübecker Altstadthaus ist rund um die Uhr besetzt – an sieben Tagen pro Woche, an allen Tagen des Jahres. „Etwa 40 Gespräche führen wir von hier aus jeden Tag, das sind pro Jahr mehr als 14 000 Gespräche“, erläutert Frank Gottschalk. Woher die Anrufenden stammen, wissen die Mitarbeitenden nicht. „Das Telefongespräch wird dort angenommen, wo gerade eine Leitung frei ist“, berichtet der Seelsorger. Insgesamt gibt es bundesweit 104 Dienststellen der TelefonSeelsorge.
In der Hansestadt gibt es zurzeit 72 Ehrenamtliche, die sich anonym und vertraulich für Menschen in beschwerlichen Lebenssituationen einsetzen. „Wichtig ist, dass wir regelmäßig neue Helfende ausbilden, um die anspruchsvolle Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen“, sagt Frank Gottschalk. Im Mai soll ein neuer Kursus starten. „Die Ausbildung dauert insgesamt ein Jahr, Treffen finden – mit Ausnahme der Schulferien – immer donnerstags am Abend statt.“ In der ersten Hälfte werden Grundlagen der Kommunikation und gelingender Gesprächsführung vermittelt, „Im zweiten Teil der Ausbildung geht es um Themen wie Einsamkeit, Sucht, Angst, Depression und auch Suizidalität“, fasst der Leiter der TelefonSeelsorge zusammen.
„Bei uns bekommen die Anrufenden das, was ihnen im Alltag häufig fehlt – Aufmerksamkeit, eine Person, die zuhört“, berichtet Frank Gottschalk. Ein Grundsatz, der bei der Telefonseelsorge aber auch nach innen Gültigkeit hat: Wenn die Ehrenamtlichen sehr belastende oder problematische Situationen am Telefon erleben, dann ist der Seelsorger in Akutsituationen erster Ansprechpartner. Alle drei Wochen finden überdies Supervisions-Runden statt. „Psychohygiene ist extrem wichtig, wenn Menschen eine so verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Und ich möchte, dass es den Menschen hier gut geht“, ist Frank Gottschalk überzeugt.
Wer Interesse an dem gleichermaßen erfüllenden, sinnstiftenden und anspruchsvollen Ehrenamt hat, kann sich bis Ende Februar bei Frank Gottschalk telefonisch unter der Telefonnummernummer 0451/30 24 81 oder per Mail unter fgottschalk@kirche-LL.de melden.