Ratzeburg (pm). In den kommenden Tagen müssen im Stadtgebiet wieder einige Bäume gefällt werden, die bei der jährlichen Baumkontrolle durch starke Schädigungen aufgefallen oder bereits abgestorben sind. Bei den betroffenen Bäumen zeigen sich vielfach Wurzelschäden durch Versiegelung oder Bodenverdichtungen.
Dies gilt exemplarisch für die Linden am Ratzeburger Bahnhof, aber auch bei Bäumen an der Sedanwiese oder in der Mechower Straße. Aber auch Trockenheit und andere Stressfaktoren machen den Ratzeburger Stadtbäumen zu schaffen. So sind beispielsweise die Kastanien in der Dr. Alfred-Block-Allee von der Pseudomonas-Rindenkrankheit, dem sogenannten Rosskastanien-Sterben befallen. Aufgrund der dokumentierten Schadensbilder wurde in Abstimmung mit dem Fachdienst Kreisforsten des Kreises Herzogtum Lauenburg die kurzfristige Fällung in Auftrag gegeben, um die Verkehrssicherheit im öffentlichen Raum zu gewährleisten. Bereits in den kommenden Tagen wird damit am Bahnhof begonnen.
Die Entscheidung, gerade ältere Bäume zu fällen, ist immer nicht einfach und wird nur sehr abgewogen getroffen, auch weil ein Nachpflanzen der Bäume, insbesondere an der gleichen Stelle, oft gar nicht möglich ist. Das Pflanzen eines Stadtbaumes kostet heute im Durchschnitt etwa 3.000 bis 3.500 Euro. Bei einem Stadtbaum wird immer hoch qualifizierte Baumschulware gepflanzt, damit der Baum allen Anforderungen gerecht werden kann. Hierbei müssen auch die erhöhten Pflanz- und Pflegekosten bei einer Neupflanzung berücksichtigt werden. Die Kosten für Straßenbauarbeiten oder das Aufweiten von Baumscheiben, um den Bäumen den Platz zu geben, den sie benötigen, sind hier noch nicht eingerechnet. Der Erhalt der bestehenden Stadtbäume bleibt somit weiterhin eine große Herausforderung, aber auch das Ziel für die Stadt Ratzeburg, das Fällen von Bäumen die Ausnahme.