Klein Schretstaken (pm). In den vergangenen Wochen wurde auf dem Haflingerhof der Familie Albrecht im Herzogtum Lauenburg ein verrohrter Abschnitt des Priesterbaches wieder in ein neues Fließbett verlegt. Die Idee, die Verrohrung aufzuheben, trieben Albrechts schon seit langem um. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) nahm diese Idee gerne auf, so dass dieses aus Naturschutzsicht sehr sinnvolle Vorhaben nun in diesem Herbst umgesetzt werden konnte.
Das Quellgebiet des Priesterbaches liegt nördlich von Talkau. Von dort kommend fließt der Bach auf dem Gelände des Haflingerhofs an Klein Schretstaken vorbei Richtung Norden durch den Ort Breitenfelde und mündet nach 13 Kilometer in den Elbe-Lübeck-Kanal. Der gleichnamige Gewässerunterhaltungsverband Priesterbach betreut das Gewässer und hat vor allem im Unterlauf bereits die natürliche Entwicklung des Gewässers befördert.
Die Grünlandflächen des Haflingerhofs Albrecht in Klein Schretstaken werden in weiten Teilen (auf einer Strecke von rund 650 Metern) schon immer durch den natürlichen Verlauf des Priesterbaches geprägt. Im Bereich zwischen der Bundesstraße und dem natürlichen Bachlauf war das Gewässer allerdings bis vor kurzem noch auf einer Strecke von 130 Meter verrohrt.
Im Verlauf dieses Jahres übernahm Christoph Gasse (DVL-Regionalbüro Herzogtum Lauenburg und Stormarn Süd), die Planung, die Abstimmung mit den Behörden, die Ausschreibung und letztlich die Bauleitung bei der Umsetzung der Fließgewässerrenaturierung. Die Verrohrung wurde in weiten Teilen aufgehoben und die alten Bauwerke (Auslauf- und Einlaufbauwerk sowie Revisionsschacht) hierbei entfernt. Entstanden ist ein mäandrierendes naturnahes Gerinnebett, das sich zukünftig ohne weiteren Einfluss natürlich entwickeln kann. Der bei der Maßnahme anfallende Bodenaushub wurde auf dem Betrieb des Haflingerhofs zur Anlage eines Knickwalls genutzt. Im Zuge der Gesamtmaßnahme wurde zudem in Ergänzung zu einem bestehenden Kleingewässer unmittelbar benachbart ein neues Laichgewässer für Amphibien angelegt.
Die Bepflanzung der Bachufer und des Knickwalls erfolgen abschließend dann im kommenden Jahr. Gefördert werden diese Maßnahmen im Rahmen des DVL-Angebotskataloges mit Mitteln des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) des Landes Schleswig-Holstein. Auf der Website des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL)findet sich die Maßnahme unter der Rubrik „Aktuelles“ veröffentlicht https://www.schleswig-holstein.dvl.org/aktuelles/nachrichtendetails/frei-fliessend-verrohrtes-gewaesser-auf-130-m-renaturiert