Herzogtum Lauenburg (pm). Im Oktober hat die die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg leicht abgenommen, nachdem sie im Vormonat noch deutlich gesunken war. Gegenüber September sind 40 Menschen weniger bei den Agenturen für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Insgesamt beträgt ihre Zahl jetzt 5.542. In der Folge sinkt die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkt auf jetzt 5,1 Prozent.
Im vergangenen Jahr waren im Oktober 5.466 Menschen und damit 76 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit ebenfalls bei 5,1 Prozent.„Nach dem deutlichen Rückgang im September ist die Arbeitslosigkeit im Oktober nochmals gesunken, wenn auch nicht mehr so stark wie im Vormonat. Im September war die Arbeitslosigkeit spürbar gesunken, weil sich deutlich weniger Menschen arbeitslos gemeldet und gleichzeitig mehr eine Beschäftigung aufgenommen hatten. Dies hat sich im Oktober nicht in diesem Umfang fortgesetzt. Die Zugänge in Arbeitslosigkeit haben zugenommen und die Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit sind gesunken. In der Summe bleibt jedoch ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit, der die Quote auf jetzt 5,1 Prozent sinken lässt“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. „Die Unternehmen im Herzogtum haben weiterhin Personalbedarf. Insbesondere qualifizierte Arbeitskräfte werden nachgefragt und die Passungsprobleme nehmen zu. Für mittlerweile vier von fünf vakanten Stellen werden Fachkräfte gesucht, während knapp 60 Prozent der arbeitslosen Menschen hingegen keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Für sie ist die Jobsuche schwierig, weil eine Ausbildung und Kenntnisse fehlen oder nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind. Hier sollte über Qualifizierung gesprochen werden. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter beraten Jobsuchende und Beschäftigte und fördern notwendige Aus- und Weiterbildungen.“
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Personalbedarfes wirbt die Agenturchefin bei Frauen, die nach einer Familienphase wieder in den Beruf einsteigen möchten, für die landesweite Online-Aktionswoche „Frauen-Chancen-Wiedereinstieg“ vom 13. bis 17. November. „Berufsrückkehrerinnen sind ein wichtiges Potential, das wir heben müssen. Sie werden in den Unternehmen gebraucht. Frauen, die ihre Berufstätigkeit für die Kindererziehung oder die Pflege von Familienangehörigen unterbrochen haben, sind häufig qualifiziert, motiviert und bringen Berufs- und Lebenserfahrung mit. In der Aktionswoche möchten wir sie unterstützen, wieder beruflich einzusteigen“, so Wieczorek. Es gibt in der Woche ein breites Angebot an Online-Workshops, Vorträgen und Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung, Jobsuche und Bewerbung. Die Themen reichen von „Im Vorstellungsgespräch überzeugen“, „In Teilzeit zum Berufsabschluss“ über „Gehaltsverhandlung – Strategien für Frauen“ bis hin zu „Selbstmarketing für Wiedereinsteigende“. Die Teilnahme ist kostenlos, erfordert jedoch eine vorherige Anmeldung. Alle Informationen zum Programm finden sich unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/flensburg/bca-aktionswoche-2023.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Oktober 164 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 33 oder 16,8 Prozent weniger als im September. In der Summe sind jetzt 1.515 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 65 oder 4,1 Prozent weniger als im Vormonat.
„Im Oktober sind unserem Arbeitgeber-Service 164 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Dies sind weniger als noch in den Vormonaten. Nach Branchen betrachtet wurden insbesondere von Unternehmen aus dem Baugewerbe, aus dem Bereich Handel und freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen weniger neue Personalbedarfe angezeigt als noch im September. Insbesondere im Handel macht sich die aktuelle Konsumzurückhaltung bemerkbar. In der Summe ist der Stellenbestand mit aktuell 1.515 zu besetzenden Stellen der niedrigste in diesem Jahr, liegt jedoch weiterhin auf hohem Niveau“, so Wieczorek.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.169. Die Unterbeschäftigungsquote nimmt zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt ab und liegt aktuell bei 6,5 Prozent. Im Oktober des Vorjahres betrug sie ebenfalls 6,5 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine berufsvorbereitende Maßnahme der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.