Ratzeburg (pm). Mit Unterstützung des ‚Zukunftspaketes für Bewegung, Kultur und Gesundheit‘ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) konnte in den vergangenen Monaten in Ratzeburg ein kostenloses Trainingsangebot für Sportbegeisterte ab acht Jahren, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft, im Trendsport ‚Parkour‘ durchgeführt werden.
Der Kinderschutzbund Herzogtum Lauenburg hatte dafür den Lübecker Parkour-Trainer Lukas Janku gewonnen, der seit 14 Jahren als Leiter des Trendsportvereines ‚Movement Family‘ aus Lübeck vielfältige Erfahrungen im Organisieren von Trendsportveranstaltungen hat. Gemeinsam mit den Jugendlichen vor Ort entwickelte er Möglichkeiten, die neu erworbene Parkour Anlage in der Riemannstraße zu bespielen und den Teilnehmenden in einem geschützten Rahmen den Parkour-Sport beizubringen. Das Projekt umfasste Workshops an der Parkour-Anlage, Veranstaltungen mit speziellen Sportgeräten in der Riemannhalle und beim „Staffellauf der Vielfalt“ sowie Trainingsfortbildungen für Multiplikatoren.
Über das Projekt wurden insgesamt 250 Parkour-Interessierte erreicht. Durchschnittlich nahmen 15 Jugendlichen die Workshopeinheiten an der Outdooranlage wahr. Bei den Veranstaltungen waren bis 160 Teilnehmer zu verzeichnen. Die erreichte Zielgruppe bewegte sich in einem Alter von acht bis vierzehn Jahren. Während sich zunächst vereinzelnde Teilnehmer über den Kontakt von Schulsozialarbeitern und den Direktkontakt bei der Mitmachaktion beim Demokratiefest des ‚Staffellaufs der Vielfalt‘ die Workshops an der Parkour-Anlage anschauten, etablierte sich im Projektverlauf eine feste Trainingsgruppe. Sowohl die Eltern, als auch die Teilnehmenden lobten das kostenfreie Angebot. Die angehenden Parkour-Athleten konnten durch das Erlernen von neuen Bewegungen, welche immer und überall ausgeführt werden können, eine Steigerung des Selbstbewusstseins und durch das Trainieren miteinander auch eine Verbesserung der Sozialkompetenzen erfahren. Der Wunsch nach einer Fortsetzung von Parkour-Angeboten wurde mehrfach geäußert.
Seitens des Ratzeburger Jugendbeirates wurde der Wunsch geäußert, dass sich eine möglichst autonome Parkour-Community bildet, welche selbstständig auf der gebauten Parkourfläche trainiert. Um das Projekt in dieser Weise nachhaltig zu entwickeln, bedarf es aber weiterhin ein organisiertes Trainingsangebot. „In Ratzeburg fehlen vor allem erfahrene Athleten, welche den jungen Parkour-Künstlern als Vorbild dienen können. Auch wird mehr Trainingsfläche benötigt, vor allem Indoor“, sagte Lukas Janku. Der Kinderschutzbund Herzogtum Lauenburg überlegt daher, zusammen mit ‚Movement Family‘ ein solches Angebot in den städtischen Sporthallen zu schaffen. Dafür muss allerdings geklärt werden, ob die Gemeinde die nötige Infrastruktur, vor allem die Hallenzeiten, zur Verfügung stellen kann.