Sandesneben (pm). Am Freitagabend (20. Oktober 2023) tobte ein verheerender Sturm über Schleswig-Holstein und um alle Ecken pfiff der Wind, es regnete „Hunde & Katzen“. Ein Wetter, um es sich auf dem Sofa vor dem Fernseher gemütlich zu machen. Wer raus musste, für den war ein Regenschirm absolut überflüssig, denn der Regen kam waagerecht von allen Seiten. Trotzdem bevölkerte sich kurz vor 19 Uhr der Gemeindesaal in Sandesneben, bis kein Sitzplatz mehr frei war. Zirka 50 interessierte Menschen füllten den Saal und waren gespannt auf die Informationen zu rechten Bestrebungen in ihrer Region (Herzogtum direkt berichtete).
„Die Kirchenvertretung hielt eine engagierte und kurze Begrüßungsrede und hieß alle willkommen“, berichten die Gäste. „Nach einem kleinen Intro (Präambel) ging es gleich an die Darstellung einer Chronik rechter Gewalttaten im Herzogtum Lauenburg in den letzten dreißig Jahren. Klar wurde dabei, dass die Strukturen der rechten Szene im Herzogtum sehr unübersichtlich, vielschichtig und uneinheitlich sind, aber gemeinsam haben alle (NPD, AfD, Die Basis, Hammerskins, Reichsbürger…), dass sie gut vernetzt und sehr gewaltbereit sind und vor Brandstiftung, Mord und Totschlag nicht zurückschrecken. Dies natürlich nicht offen, aber Hass, Intoleranz, Ausländerfeindlichkeit und ähnliches wird offen propagiert und bereitet den Nährboden für Gewalt und Hetze, die den Tod oder die Verletzung der körperlichen Unversehrtheit Andersdenkender zumindest billigend in Kauf nimmt.“
Opfer rechter Gewalt können sich an das Bündnis ‚Das Herzogtum bleibt Nazifrei‘ wenden oder an den Verein ZEBRA, Zentrum für Betroffene rechter Angriffe in der Eckernförder Straße 87 in Kiel unter der Telefonnummer 0431-30140379.
Um sich für die Menschenrechte und gegen Rassismus zu positionieren findet die Demonstration und Kundgebung ‚Wir sind nicht still‘ in Sandesneben am 31. Oktober 2023 um 11.55 Uhr statt. Begonnen wird mit einem OpenAir-Gottesdienst um 11.15 Uhr auf dem Sportplatz in Sandesneben.