Berkenthin (pm).Was ist der Unterschied in Sachen Solarförderung beim Land Schleswig-Holstein und bei der Gemeinde Berkenthin?
Beim Land sind schon nach wenigen Stunden die Fördermittel aufgebraucht, in der Gemeinde Berkenthin können immer noch Balkonsolaranlagen gefördert werden. Nachdem die Gemeindevertretung Berkenthin bereits zu Beginn des Jahres die Förderung von Balkon Solaranlagen beschlossen hatte und 20.000 Euro im Haushalt bereitgestellt wurden, sollten zunächst bis zu 100 Balkon Solaranlagen gefördert werden. Bis jetzt konnten mehr als 40 Förderzusagen erteilt und zum großen Teil auch schon ausgezahlt werden, so Bürgermeister Friedrich Thorn.
Mit Balkonkraftwerken lässt sich auf relativ einfache Weise Solarstrom produzieren. Hausbesitzer und Mieter können sich mit den Geräten ein Stück weit unabhängig von hohen Energiepreisen machen und den selbst produzierten Strom direkt im Haushalt verbrauchen – auch ohne größere Investitionen. Denn im Vergleich zu größeren Photovoltaikanlagen auf Hausdächern sind Balkonkraftwerke relativ preiswert. Die Geräte lassen sich auf Balkonen oder Terrassen montieren. Den erzeugten Strom kann man direkt im Haushalt nutzen und so die eigene Stromrechnung senken, erläutert Bürgermeister Friedrich Thorn. Bei einem Umzug lassen sich die Solargeräte ohne großen Aufwand wieder abbauen und mitnehmen. Im Gegensatz zur Photovoltaikanlage für Hausdächer sind sie nur für den eigenen Verbrauch gedacht und nicht dafür, Strom ins Netz einzuspeisen.
Die im Handel erhältlichen Geräte bestehen meist aus zwei Solarmodulen und einem sogenannten Wechselrichter. Nach der Montage oder Aufstellung an einem geeigneten Standort schließt man das Solarmodul an den Wechselrichter an. Dieser wandelt den Gleichstrom, den das Modul aus dem Sonnenlicht produziert, in Wechselstrom um. Über ein Kabel lässt sich die Anlage mit einer Steckdose in der Wohnung oder auf dem Balkon verbinden. Geräte, die an das Stromnetz des Haushalts angeschlossen sind, etwa Wasch-maschine, Computer und Geräte, die auf Standby-Modus stehen, nutzen nun vorrangig den eingespeisten Solarstrom.
Wie die Auswertung der in Berkenthin installierten Geräte gezeigt hat, kosten die Komplett-pakete um die 750 Euro, stellt der Energieberater des Amtes Berkenthin Hans Eimannsberger fest. Experten gehen davon aus, dass ein Haushalt auf diese Weise zirka 10 bis 20 Prozent seines Stroms selbst produzieren kann. Der Stromzähler läuft dann einfach langsamer. Laut Verbraucherzentrale Niedersachsen lohnen sich Balkonsolaranlagen fast immer. Mit einem typischen Stecker-Solarmodul und einer Leistung von 600 Watt lassen sich bei einem Strompreis von 40 Cent je Kilowattstunde so jährlich bis zu 240 Euro sparen. Damit wird sich – unterstützt durch die Förderung der Gemeinde Berkenthin – die Anschaffung bereits nach 2 bis 3 Jahren rechnen. Die Geräte sind langlebig und können häufig 20 Jahre und länger genutzt werden. Noch können über das bereitgestellte Budget der Gemeinde Berkenthin Förderanträge gestellt werden. Abschließend die Meinung von Bürgermeister Friedrich Thorn: „Aus meiner Sicht ist der größte Vorteil der Balkonsolaranlagen, dass nun jeder seinen Beitrag zum Klimaschutz mit wenig Aufwand leisten kann.“