Mölln (pm). Mölln nach Mölln – Zwischen Erinnern und Vergessen“ lautet der Titel einer Ausstellung, die vom Freitag, 13. Oktober 2023 an im Möllner Stadthaus zu sehen sein wird. Sie ist das Ergebnis eines offenen Interviewprojektes, das der der Verein Miteinander leben zusammen mit Möllner Schülerinnen zum 30. Jahrestag der Möllner Brandanschläge gestartet hat.
Im Fokus steht der erste Anschlagsort des 23. November 1992 in der Ratzeburger Straße. Unter Begleitung von Sozialtrainer Ercan Kök wurden zahlreiche, sehr persönliche Interviews mit Überlebenden des Anschlages geführt und in Form einer Zitatensammlung gemeinsam ausgewertet. Der Hamburger Fotograf Andreas Walle, der 1993 die Fotoreportage „Mölln nach Mölln – Reaktionen einer Kleinstadt auf rassistische Gewalt“ veröffentlichte, bereitete diese Zeitzeugenbegegnungen mit eindrucksvollen Porträtfotos auf. Ergänzt wurde die Interviewarbeit mit einem Beitrag von Lothar Obst, der die Hintergründe des Anschlages beleuchtet.
Die Ausstellung fasst die gesamte Arbeit des Interviewprojektes zusammen und bietet so einen multiperspektivischen Blick auf den Anschlag in der Ratzeburger Straße. „Der rassistische Brandanschlag in der Ratzeburger Straße ist nur noch wenig präsent im Gedächtnis vieler, vor allem auch jüngerer Menschen. Dies möchte die Ausstellung „Mölln nach Mölln – Zwischen Erinnern und Vergessen“ ändern“, sagt Mark Sauer vom Verein Miteinander leben.
Die Ausstellung wird am Freitag, 13. Oktober 2023 um 17 Uhr mit einem öffentlichen Rundgang eröffnet. Zusammen mit Bürgermeister Ingo Schäper werden das junge Interviewteam und einige der Interviewten ihre gemeinsamen Erfahrungen aus dem Interviewprojekt beschreiben.