Herzogtum Lauenburg (pm). Am Sonntag, 10. September 2023 feiert der bundesweite Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Talent Monument“ sein 30-jähriges Jubiläum. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Koordinatorin kann mit Stolz auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken: „Was vor 30 Jahren mit einigen Einzelevents verstreut in ganz Deutschland begonnen hat, ist inzwischen zur größten Kulturveranstaltung hierzulande herangewachsen“, wie die DSD in ihrem Begleitmagazin hervorhebt. Im Kreis Herzogtum Lauenburg dürfen sich Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Jahr auf ein vielseitiges, mit ehren- und hauptamtlichem Engagement gestaltetes Programm freuen.
Unter dem Motto „Oldenburger Wall (be)lebt – Slawenzeit erleben“ schlägt Jens Pechel zusammen mit der Gruppe „kátur fundur“ auf dem slawischen Ringwall am Lehmrader Weg zwischen Neu-Horst und Lehmrade für zwei Tage ein Lager auf. Slawisches Alltagsleben sowie verschiedene Handwerke wie Holzbearbeitung, Glasperlenherstellung, Wollverarbeitung präsentieren die Gruppe schon am Sonnabend, 9. September von 14 Uhr bis 18 Uhr. Am Sonntag, 10. September finden zusätzlich zwei Führungen um 12 Uhr und 14 Uhr unter Beteiligung von Christoph Unglaub, Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, und Susanna Helmert, untere Denkmalschutzbehörde des Kreises Herzogtum Lauenburg, sowie den ehrenamtlichen archäologischen Vertrauensleuten Peter Beckmann und Dr. Holger Kähning statt.
In Ratzeburg wird ein informatives Programm mit über den Tag verteilten Führungen geboten. Im Herrenhaus am Domhof, dem heutigen Kreismuseum, beginnt um 11 Uhr eine Führung durch die Jubiläumsausstellung „Vom Pferdestall ins Herrenhaus“ zur Geschichte des Kreismuseums. Domführer Klaus Lankisch lädt um 12.30 Uhr zu einer Führung in den Ratzeburger Dom ein, Treffpunkt auf dem Friedhof am bronzenen Löwen. Zeitgleich um 12.30 Uhr startet eine Führung im Alten Kreishaus mit Kreisarchiv, Am Markt 10. Die Besichtigung der nunmehr hundertjährigen Wandteppiche im historischen Sitzungssaal ist lohnend. Von 13.45 Uhr bis 15.45 Uhr öffnen sich die Türen zum denkmalgeschützten Gesundheitsamt, Barlachstraße 4, mit Wasserbecken und der Bronzeplastik „Sich waschender Knabe“ von Karlheinz Goedtke. Es gibt eine Ausstellung zur „Verkörperung des öffentlichen Gesundheitswesens der 1960er-Jahre“, die anhand des Berichtes des damaligen Kreismedizinaldirektors Dr. Wolfgang Brandenburger zusammengestellt wurde. Die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Kaschlin Butt, erläutert gerne die Entwicklungen im sich wandelnden Prozess. „Vom Wohnhaus zum Museum“ lautet der Titel der Führung um 16 Uhr im A. Paul Weber-Museum, Domhof 5.
Per Fahrrad auf Spurensuche: Geführte Radtour mit Theresa Kolitzus und Stadtarchivar Christian Lopau: „Von der MUNA zur Waldstadt – Geschichte eines Möllner Stadtteils“. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Parkplatz der Tanneck-Schule, Papenkamp 8 in Mölln. Anmeldung erforderlich: christian.lopau@stadt-moelln.de oder unter der Telefonnummer 04542 803-251. Die St. Nikolaikirche in Mölln ist von 12 Uhr bis 16 Uhr geöffnet, Führungen sowie Kaffee und Kuchen werden angeboten.
In Geesthacht findet am alten Bahnhof, Bahnstraße 45 von 10 Uhr bis 16 Uhr wieder ein Oldtimertreffen für Technikbegeisterte statt und die Dampflok Karoline startet ihre Fahrten mehrmals täglich nach Bergedorf. Rund um die historische Wassermühle in Labenz, Hauptstraße 38 veranstaltet Yasmine von Rumohr zwischen 11.30 und 19 Uhr einen Landmarkt und bietet ein buntes Programm mit Führungen, offenem Backhaus, Crêpes, Mühlenbrot, Mühlencafé und Holzkohlegrill an.
Der Landschaftspark von 1830 am Herrenhaus in Niendorf an der Stecknitz steht bei gutem Wetter für zwei Führungen mit Nicola von Hollander um 11 Uhr und 13 Uhr offen. Der sechs Hektar große Park mit Herrenhaus, Gärtnerhaus und Schafstall zwischen alten Bäumen, Wildwuchs und gepflegter Natur lädt zum Spazieren und Verweilen von 11 Uhr bis 16 Uhr ein. Die Windmühle in Siebenbäumen, ein Galerieholländer von 1885, ist von 11 Uhr bis 17 Uhr mit Mühlenführungen, Bilderausstellung, Imbissangeboten und eigenem Mühlenbier geöffnet. In der Dorfmitte von Siebenbäumen ist die St.-Marien-Kirche von 12 Uhr bis 17 Uhr unter dem Motto „Kirche als Mittelpunkt – gestern und heute“ mit Führungen, Imbissangeboten und Orgelkonzerten um 14 Uhr und 15 Uhr geöffnet.
Die Maria-Magdalenenkirche in Berkenthin ist bis in die frühen Abendstunden geöffnet und es werden Führungen nach Bedarf angeboten. Die Kirche in Breitenfelde gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und ist von 11 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Die Kirchengemeinde der St.-Marien-Kirche in Sandesneben lädt nach dem Gottesdienst neben Imbissangeboten unter anderem zu Informationen zum Projekt Kirchberg ein.
Alle Besichtigungen und Führungen, auch in den Museen, sind an diesem Tag kostenlos. Das aktuelle Programm mit Öffnungszeiten und Begleitprogramm ist auf der Internetseite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter www.tag-des-offenen-denkmals.de veröffentlicht. „Auch ein Blick in die örtlichen Printmedien ist nach wie vor lohnend, da einige Denkmale und Veranstaltungen nur regional beworben werden“, rät Susanna Helmert von der unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises Herzogtum Lauenburg. Zusammen mit Susanne Backhaus, Ortskuratorium Mölln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, wünscht sie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Tag des offenen Denkmals im Kreis Herzogtum Lauenburg viel Erfolg und regen Zuspruch.