Herzogtum Lauenburg/Kiel (pm). Die künftigen Sprach-Kitas in Schleswig-Holstein stehen fest: Das Sozialministerium hat an 230 Kindestageseinrichtungen im neuen Landesprogramm Sprach-Kitas die entsprechenden Anerkennungsbescheide verschickt. Das Programm startet am 1. Juli 2023 und knüpft damit nahtlos an das Programm des Bundes an, der überraschend den Ausstieg aus der Förderung erklärt hatte. Dabei werden 98,5 Prozent aller Sprach-Kitas aus dem Bundesprogramm, die auch einen Antrag für das Landesprogramm gestellt haben, weiterhin Teil der Sprach-Kita-Familie sein. Rund 85 Prozent aller anerkannten Sprach-Kitas im Landesprogramm sind Sprach-Kitas aus dem auslaufenden Bundesprogramm, 15 Prozent der anerkannten Sprach-Kitas kommen im Landesprogramm ganz neu hinzu. Die Anerkennung wurde für fünf Jahre ausgesprochen.
Sozialministerin Aminata Touré zeigte sich zufrieden über die Zusammensetzung der Kitas im neuen Landesprogramm. „Wir sorgen dafür, dass Kinder von Anfang an faire Chancen auf eine gute sprachliche Entwicklung haben. Es ist uns gelungen, fast alle Sprach-Kitas aus dem Bundesprogramm auch im Landesprogramm weiterhin zu fördern. Das ist ein gutes Signal an alle zusätzlichen Fachkräfte für die sprachliche Bildung, die in diesen Einrichtungen arbeiten. Es geht weiter! Erfreulich ist aber auch, dass wir neue Kitas für das Landesprogramm gewinnen konnten, die nun von dem Können und Wissen einer zusätzlichen Fachkraft für die sprachliche Bildung profitieren können. Ein wirklich gelungener Auftakt für das neue Landesprogramm!“
83 Einrichtungen, für die ein Antrag gestellt wurde, konnten nicht als Sprach-Kitas anerkannt werden. Sie bilden nun, wenn dies vom Träger und der Standortkommune gewünscht wurde, eine Warteliste. Alle Informationen und Formulare zum Landesprogramm Sprach-Kitas finden sich auf www.sprachbildung-sh.de.
Das Landesprogramm Sprach-Kitas
Das Programm richtet sich an Kindertageseinrichtungen mit einem überdurchschnittlichen Anteil an Kindern mit besonderem Bedarf an sprachlicher Bildung und Sprachförderung. Das Landesprogramm Sprach-Kitas schließt an das überraschend auslaufende Bundesprogramm an. In anerkannten Sprach-Kitas wird den KiTa-Teams eine zusätzliche Fachkraft für die sprachliche Bildung (19,5 Std./ halbe Vollzeitstelle) zur Seite gestellt. Die Fachkräfte für die sprachliche Bildung beraten, begleiten und unterstützen die Mitarbeitenden in der alltagsintegrierten sprachlichen Bildungsarbeit, bei der Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit den Familien sowie bei der Ausrichtung auf eine inklusive Bildungsarbeit. Zur Begleitung der zusätzlichen Fachkräfte für die sprachliche Bildung in den Kindertageseinrichtungen wird eine zusätzliche kontinuierlich begleitende Fachberatungsstruktur eingerichtet. Hierzu werden landesweit 17 Fachberatungen (19,5 Std./halbe Vollzeitstelle) eingesetzt. Das Landesprogramm Sprach-Kitas wird mit einem Gesamtvolumen von rund 7,3 Mio. Euro alleinig durch das Land finanziert.
Antrags- und Auswahlverfahren
Da das Land nur eine begrenzte Anzahl an Einrichtungen als Sprach-Kindertageseinrichtung anerkennen kann, wird über eine, Kriterien geleitete Punktevergabe eine Rangfolge der Kindertageseinrichtungen herbeigeführt. Insgesamt sind bis Anfang Mai 313 Anträge zur Anerkennung als Sprach-Kita im Ministerium eingegangen. Stichtag für die Auswahl der Sprach-Kitas war der der 10. Mai 2023. Alle bis dahin eingegangenen Anträge wurden bei der Auswahl berücksichtigt. Auf Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen und anhand der Prüf- und Auswahlrichtlinie Sprach-Kitas erfolgte die Auswahlentscheidung. Die Bescheide wurden an die antragstellenden Standortgemeinden verschickt, die Einrichtungsträger erhielten Informationsschreiben zum Ergebnis des Verfahrens.
Weitere Informationen zum Landesprogramm Sprach-Kitas finden sich auf www.sprachbildung-sh.de.
Auf einen Blick
313 Anträge auf Anerkennung als Sprach-Kita wurden gestellt. 230 Einrichtungen wurden als Sprach-Kitas anerkannt. 98,5 Prozent aller antragstellenden Sprach-Kitas aus dem Bundesprogramm werden auch im Landesprogramm gefördert. 15 Prozent der 230 Kitas im Landesprogramm Sprach-Kitas waren zuvor nicht im Bundesprogramm und kommen im Landesprogramm ganz neu hinzu. | |