Herzogtum Lauenburg (pm). Es kann jeden treffen – „mit Ansage“ über eine schon länger bestehende Erkrankung oder aber plötzlich aus heiterem Himmel. Das Herz hört auf richtig zu schlagen, die Nieren versagen ihren Dienst oder aber ein anderes wichtiges Organ funktioniert nicht mehr. Wer wäre in dieser Situation nicht froh und dankbar dafür, wenn ein anderer Mensch das so dringend benötigte Organ nach seinem Ableben verschenken würde?
Immer noch haben Menschen ein mulmiges Gefühl, wenn es darum geht einen Organspendeausweis zu tragen. Dabei kommt eine Organspende erst in Frage, wenn das Leben nur noch von Maschinen erhalten wird und zwei voneinander unabhängige Ärzteteams den Hirntod festgestellt haben. In dieser schwierigen Situation werden die Angehörigen nach einer Entscheidung gefragt. Oft sind diese mit der plötzlichen Entscheidung überfordert und entscheiden sich gegen eine Entnahme, obwohl sich 8 von 10 Befragten für eine Organspende nach ihrem Tod aussprechen. Hier kann ein Organspendeausweis helfen, denn er macht den Willen des Betroffenen deutlich.
In Deutschland konnten im vergangenen Jahr 3.372 Organe transplantiert werden. Zu Silvester 2022 warteten noch 8.826 Personen auf ein lebensrettendes Organ. In Norddeutschland nahmen die Organspenden im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent ab, das ist mehr als der Bundesdurchschnitt (-2,4 Prozent).
Nahezu jede und jeder kann hier mit einem Organspendeausweis helfen. Mittlerweile können auch Organe älterer Verstorbener erfolgreich transplantiert werden, die älteste Spenderin im vergangenen Jahr war 98 Jahre alt. Auch Vorerkrankungen sind nicht automatisch ein Ausschlusskriterium. „Jede und jeder sollte rechtzeitig vorsorgen und diese Frage für sich regeln. Wer sich für das Tragen eines Organspendeausweises entscheidet, nimmt seine Hinterbliebenen später nicht in die Verantwortung, sich in der Phase der Trauer mit dieser oft zeitkritischen Frage auseinanderzusetzen.“ so Dr. Kaschlin Butt, Leiterin des Gesundheitsamtes Herzogtum Lauenburg. „Mittlerweile kann der Organspendeausweis auch einfach online unter www.organspende-info.de kostenfrei als Plastikkarte bestellt werden.“
In diesem Jahr wird der Tag der Organspende zentral von der Stadt Düsseldorf ausgerichtet. Hier gibt es ein großes Fest mit zahlreichen Aktionen zu dem Thema. Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach wird den Tag offiziell eröffnen. Ein Schwerpunkt ist die Dankbarkeit der Empfängerinnen und Empfänger gegenüber den Organspenderinnen und -spendern, welche insbesondere durch die Aktion „geschenkte Lebensjahre“ zum Ausdruck gebracht wird. Seit Beginn der Aktion im Jahr 2020 wurden statistisch 7.222 Lebensjahre geschenkt. Lauterbach ist Schirmherr der Veranstaltung.
Weiterführende Informationen zum Thema unter: www.Organspende-info.de,www.tagderorganspende.de oder www.dso.de