Ratzeburg (tbi). Für die CDU im Kreis und in der Stadt Ratzeburg sicherlich der Höhepunkt im aktuellen Wahlkampf zur Kommunalwahl am 14. Mai: Ministerpräsident Daniel Günther kam auf den Ratzeburger Marktplatz, um Menschen zu treffen, hatte aber auch ein paar ernste Töne im Gepäck.
Günther kam nicht in seiner Eigenschaft als Regierungschef in die Kreisstadt, sondern als Landesvorsitzender seiner Partei, um den Kreis- und den Ortsverband zu unterstützen.
Etwas volkstümliche Musik, ein Erfrischungsstand und eine kleine Bühne auf dem Ratzeburger Marktplatz waren die Kulisse am Dienstagabend für die öffentliche Veranstaltung mit Daniel Günther. Der kam so gut wie pünktlich und gut gelaunt auf dem Marktplatz an, sang beim traditionellen Schleswig-Holstein mit und übernahm nach der Begrüßung durch den CDU-Kreisvorsitzenden Rasmus Vöge, den wenigen einleitenden Worten von Norbert Brackmann, CDU-Fraktionschef im Kreistag und hierfür auch Spitzenkandidat, das Wort. „Die eigene Heimat wird bei Kommunalwahlen gestaltet“, brachte Daniel Günther den Sinn der Veranstaltung schnell auf den Punkt. Er forderte Applaus (- der natürlich auch folgte -) für die Menschen ein, die sich vor Ort ehrenamtlich engagieren: „Sie machen unser Land stark!“ und kam schnell auch zum Flüchtlingsthema. 33 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine habe Schleswig-Holstein bislang aufgenommen, darauf könne man stolz sein. Der Ministerpräsident erinnerte an die Geschichte des nördlichsten Bundeslandes. „Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand Schleswig-Holstein zur Hälfte aus Flüchtlingen“, sagte Günther.
Weiteres Thema: die steigenden Energiepreise. Schleswig-Holstein habe früh auf erneuerbare Energien gesetzt und sei besser aufgestellt als andere Bundesländer. Durch die frühere Politik der Netzentgelte seien erneuerbare Energien dort teurer, wo sie produziert werden. Er plädiere daher für künftige Strompreiszonen. Eine weitere Perspektive seien regionale Konferenzen, um in den Kommunen Wärmenetze (Fernwärme) zu schaffen. Zu den Verunsicherungen im Zusammenhang mit den Plänen der Berliner Ampelkoalition zum Ende von Gas- und Ölheizungen versprach Günther: „Wir wollen das Ampel-Gesetz im Land bestmöglich abfedern“. Konkret wurde der Landesvorsitzende dabei nicht, aber: Wir müssen das mit den Bürgern gemeinsam machen, wir sind ein starkes Land und eine entscheidende Hürde ist die Kommunalwahl“, so Wahlkampf-Unterstützer Daniel Günther.
Hingucker am Rand des Geschehens: Ein landwirtschaftliches Gespann mit Transparenten und fröhlichen Gesichtern. Hier bedankten sich Anhängerinnen des Reitsportes, dass die CDU im Land die ehemals geplante Einführung einer Pferdesteuer nach dem Regierungswechsel von 2017 verhindert hat.