Sandesneben (sn). Am Donnerstag, 27. April 2023 fand deutschlandweit der Jungen- und Mädchen-Zukunftstag statt. Der Zukunftstag soll dazu beitragen, die Berufschancen von Mädchen und Jungen in zukunftsträchtigen Berufsfeldern auszubauen, in denen sie bisher unterrepräsentiert sind. Die Vorstellungen darüber, welche Berufe „typisch“ für Männer und Frauen sind, sind jedoch abhängig vom zeitlichen und kulturellen Kontext und zumeist nicht mehr zeitgemäß. Und genau diese Vorurteile will die Grund- und Gemeinschaftsschule Sandesneben mit ihrem Projekttag aufbrechen.
Die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Jahrgänge sammeln am Girls & Boys Day gerne erste berufliche Erfahrungen, in dem sie zum Beispiel: ihre Eltern begleiteten und sie in ihrem Betrieb besuchten. Einige wenige Kinder dieser Jahrgänge hatten sich in diesem Jahr dazu entschieden, den spannenden Projekttag in der Schule zu verbringen.
Zu Beginn des Tages wurden die Rollenbilder von zu Hause thematisiert. Fragen wie „Welche Aufgaben machen Mama und Papa zu Hause?“, „Was können Jungs/Mädchen besser?“ und „Hast du Mama und Papa schon mal bei Aufgaben geholfen und hat dir Spaß gemacht?“, wurden im Jahrgang gemeinsam besprochen. Im Anschluss hatten die Kinder vier Schulstunden Zeit, verschiedene Tätigkeiten auszuprobieren. Die Jungs konnten sich sowohl beim Zubereiten von Obstsalat als auch beim Bügeln und Falten von Wäsche beweisen.
Parallel dazu haben die Mädchen sich der Herausforderung des Fliesenverlegens (im Miniaturformat) und des Sortierens von Schrauben gestellt. „Besonderen Spaß hat mir die Station zum Faden- und Brennbild gemacht. Auch wenn der Hammer ganz schön schwer war“, äußerte sich eine Schülerin der 5b.
Diese Begeisterung für die einzelnen Aktionen wurde im Anschluss in einer Reflexionsrunde mit beiden Gruppen aufgegriffen. Hier haben die Schülerinnen und Schüler bemerkt, dass diese Aufgabenbereiche keineswegs nur für Jungs oder Mädchen sind, sondern dass jeder alles machen kann, wenn er/sie dies möchte. „Die Reflexion am Ende des Tages war mir besonders wichtig, da sich die Kinder durch die Denkweise der Gesellschaft häufig nicht trauen auch mal was anderes zu machen“, so Vivien Pracejus, die Koordinatorin für Berufsorientierung, am Ende des Tages. Zum Abschluss hat jeder noch eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am Aktionstag erhalten.