Berkenthin (pm/gb). Der Maler, Grafiker, Bildhauer und Schriftsteller Günter Grass wohnte in Behlendorf, also im Schulbezirk der Stecknitz Schule und gehörte somit auch zum dortigen Schulleben. So entstand beim Schulverbandsvorsteher Friedrich Thorn die Idee, Günter Grass und eine Aussage von ihm im Schulleben allgegenwärtig zu machen.
Thorn bat in der Schule, über ein geeignetes Zitat von Günter Grass nachzudenken. Die Schule hat sich für eine Aussage aus einer Rede von Günter Grass anlässlich einer Abiturfeier an einer Berliner Schule entschieden, in der er Schülerinnen und Schüler bittet, auch nach der Schule den Mund aufzumachen.
Günter-Grass-Zitat:
„Die Schule ist ein geschützter Raum. Außerhalb der Schule herrscht ein raueres Klima. Mit Gegenwind ist zu rechnen. Doch darauf wird es ankommen: Auch bei Gegenwind den Mund aufzumachen, gegen den Wind laut JA oder NEIN zu sagen und dieses JA oder NEIN zu begründen.“
Bei der Einweihung des neuen Zitatenschildes freute sich Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Günter-Grass-Haus in Lübeck, dass aus der Verbindung der kulturellen „Tour-de-Grass“ nun auch eine weitere Erinnerung an Günter Grass in der Stecknitz Region geschaffen wurde. Er sei sich sicher, dass sich Günter Grass sehr über diese Darstellung seiner Rede gefreut hätte. Denn in vielen Gesprächen mit Günter Grass habe er ihm immer wieder deutlich gemacht, wie wichtig ihm das Rückgrat der Jugend in unserem Land ist und dass es gilt, diese Selbstbestimmungsfähigkeit der Jugend zu stärken. Ja, er könne sich vorstellen, dass sich Günter Grass über die Verewigung dieses Zitats vielleicht sogar mindestens so gefreut hätte, wie über seinen Nobelpreis.