Ratzeburg (tbi). Mit 25 Millionen produzierten Tonnen Reis liegt Thailand weltweit auf Rang sieben. Die Amischen („Amish People“) haben bis heute die Esskultur in den USA geprägt. Nur zwei Beispiele aus den Vorträgen, die an der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen (GLS) von Schülerinnen und Schülern des zehnten Jahrgangs zu hören waren. Alles im Rahmen einer Ausstellung des Wahlpflichtunterrichtes (WPU) Verbraucherbildung. Schülerinnen und Schüler der siebten Jahrgangsstufe hörten sich die Vorträge an, durften probieren und bewerteten die Arbeit der „Verbraucher-Experten“.
Lehrerin Telse Frahm steht hinter den Ideen und Initiativen zur Verbraucherbildung. Elf Schülerinnen und Schüler aus ihrem WPU haben sich Länder und Esskulturen ausgesucht, die sie vorstellen wollten. Recherche gehörte dazu, das Einkaufen und Präsentieren von landestypischen Lebensmitteln und Kenntnisse der jeweiligen Esskulturen. „Es geht eben auch darum, fremde Kulturen kennenzulernen“, so Telse Frahm. Daher sei bei der Länder-Auswahl die Bedingung, dass es keine direkte Verbindung zur eigenen Herkunft gebe.
Die gab es bei der 15-jährigen Lisa Twachtmann auch nicht. Sie präsentierte unter anderem Chili-Schoten und Vanille für das Land Mexico. „Meine Freundin stammt aus Mexico und war vor einiger Zeit noch einmal wieder für ein Jahr dort“, sagte Lisa im Gespräch mit Herzogtum direkt. Daher sei sie sehr an dem Land interessiert. Weitere Länder waren unter anderem Italien, Frankreich, Südkorea, Türkei und Griechenland. In den USA, so ließ sich von Neu-Expertin Alina erfahren, sei es heute noch üblich, dass die Nahrung auf dem Teller zerkleinert wird, um sie anschließend mit nur einem Besteckteil aufzunehmen, Das stamme daher, dass im „Wilden Westen“ immer eine Hand für den schnellen Griff zur Waffe frei sein sollte.
Bei der Verbraucherbildung für die jungen Menschen geht es darum, etwas über Globalisierung und über Nachhaltigkeit zu erlernen. „Wo kommen unsere Lebensmittel und unsere Kleidung her?“, gehört zu den Fragestellungen, denen Telse Frahm mit den Schülerinnen und Schülern nachgeht. „Es geht auch darum, dass die jungen Menschen recherchieren und lernen, mit verlässlichen Quellen umzugehen“, sagte die engagierte Lehrerin über ihren Unterricht. Dabei seien die Teilnehmenden am WPU nicht immer gleich „begeistert“, dass sie vor anderen Schülergruppen etwas präsentieren und vortragen müssen, aber „im Nachhinein höre ich immer wieder, dass es eine gute Übung gewesen sei“, berichtete Telse Frahm.
Mehr als eine „gute Übung“ war der Stand zur Esskultur in Japan. Hier hatte der 16-jährige Taylor Dietz sogar einen Teller mit Sushi vorbereitet. „Ich habe großes Interesse an Japan und der dortigen Esskultur und mag deren Vorliebe für ganz frische Lebensmittel“, sagte Taylor im Gespräch mit uns. Natürlich sei es sein Traum, einmal selbst nach Japan zu reisen.
GLS-Schulleiter Henning Nitz warf auch einen Blick auf die lebendige Ausstellung und war begeistert, wie die jungen Menschen sich vorbereitet hatten und ihre Vorträge vor den Kleingruppen aus der Jahrgangsstufe sieben hielten. Diese hatten die Aufgabe, die jeweiligen Vorträge und Präsentationen anonym nach verschiedenen Kriterien zu bewerten.
Insgesamt ließ sich der Eindruck gewinnen, dass alle Beteiligten Freude an diesen so ganz anderen Schulstunden hatten. Und auch die Präsentation von Lisa Twachtmann zu Mexico – so konnten wir es auf einem Auswertungsbogen sehen – schien gut angekommen zu sein.