Ratzeburg (tbi). Groß sind die Bilder von Iris Schelchen, die noch bis 20. April im Ratzeburger Rathaus zu sehen sind, groß und bunt. Einige Werke hängen oben im Gang, weitere im Ratssaal und auch im Vorzimmer und im Büro des Bürgermeisters Eckhard Graf haben Arbeiten der Künstlerin einen Platz auf Zeit gefunden.
„Ich bin total begeistert über das, was wir hier zu sehen bekommen.“ Mit diesen Worten stimmte Ratzeburgs Bürgermeister auf die Ausstellung im Ratssaal vor rund 60 Gästen der Vernissage ein. Es ist die erste Kunstausstellung an diesem Ort seit Beginn der Corona-Zeit. Die Künstlerin Iris Schelchen mag Großformate und malt abstrakt. Eine Fläche von drei oder vier Quadratmetern für ein Bild ist bei ihr nicht ungewöhnlich; es sind eben „Großformate“. Diese fertigt sie seit 2017 in ihrem Atelier am Ratzeburger Küchensee an. Vorher kam ihre Schaffenskraft in Hamburg und Berlin zum Ausdruck. Ihre nicht grundierten Leinwände liegen dann auf dem Boden. „Ich liebe es, auf Rohleinwand zu malen. So bleibt die Struktur des Gewebes erhalten“, sagt die Künstlerin. Ihre Farben verdünnt sie sehr stark, daher arbeitet sie auf dem Boden. „Die Farben dringen in den Stoff ein; das macht die Arbeiten so transparent“, sagte Schelchen bei der Vernissage im Ratssaal. Den Betrachtenden bleibt überlassen, was sie aus ihren Eindrücken machen, denn Iris Schelchen betitelt ihre Werke nicht. „Wenn ich auf das Bild in meinem Büro blicke, sehe ich den Bug eines Segelbootes aus dem Nebel kommend“, sagte der Bürgermeister und passionierte Segler Eckhard Graf, „andere mögen etwas ganz anderes darin sehen“.
Die Ausstellung ist bis zum 20. April 2023 zu den Öffnungszeiten des wieder barrierefreien Rathauses geöffnet, der Eintritt ist frei. Der Ratssaal ist sitzungsbedingt nicht immer zugänglich.