Ratzeburg (pm). Schülerinnen und Schüler des Kreises Herzogtum Lauenburg könnten schon ab dem Schuljahr 2023/24 vom Deutschlandticket profitieren und kostenlos durch die ganze Republik reisen. Möglich macht dies ein Antrag der CDU-Fraktion und Bündnis 90/Die Grünen in der nächsten Kreistagssitzung am Donnerstag, 16. März 2023. „Bereits im Sommer 2019 hatte der Kreistag die Neufassung der Schülerbeförderungssatzung einstimmig beschlossen. Damit verbunden war der Entfall des Elternanteils für die Schülerfahrkarten zur nächstgelegenen Schule“, berichtet CDU-Fraktionschef Norbert Brackmann.
Der Kreis Herzogtum Lauenburg übernimmt seither alle notwendigen Kosten für die Beförderung von Schülerinnen und Schülern der Grundschulen und weiterführenden Schulen bis Klassenstufe 10 zur nächstgelegenen Schule, wenn deren Schulweg 2 km (bis Klassenstufe 4 ) beziehungsweise 4 km (bis Klassenstufe 10) überschreitet. „Der angestrebte bundesweit einheitliche Starttermin für das Deutschlandticket ist der 1.Mai 2023. Daher laufen bereits die Planungen des Hamburger Verkehrsverbunds (kurz: HVV), die den Großteil der Schülerinnen und Schüler im Kreis Herzogtum Lauenburg transportiert“, erläutert Oliver Brandt, Fraktionsvorsitzender von B90/Die Grünen und ergänzt: „Deshalb wollen wir schon mit der Umstellung auf das Deutschlandticket die Weichen für das Schuljahr 2023/2024 stellen, denn ab diesem Zeitpunkt sollen die Schülerinnen und Schüler das Ticket erhalten.“
„Es gibt viele gute Gründe, die uns veranlasst haben, die Einführung des Deutschlandtickets für die Schülerbeförderung im Kreis voranzutreiben“, erklärt Brackmann (CDU). Neben mehr Gerechtigkeit sowie den Vorteilen für die Schülerinnen und Schüler verspricht sich Brackmann auch eine deutliche Vereinfachung des Verwaltungsablaufs. So fallen künftig die zeitaufwändigen Prüfungen der Strecken und damit verbundenen richtigen Tickets ersatzlos weg. Auch profitieren Eltern von Kindern, die bisher noch einen Eigenanteil zum Busticket leisten mussten, weil ihr Kind nicht die nächstliegende Schule besucht. Dieser fällt künftig ebenfalls weg.
„Und nicht zuletzt schaffen wir es so, für alle Schülerinnen und Schüler die eine kostenlose Schülerbeförderung erhalten, gleiche Voraussetzungen zu gewährleisten“, zeigt sich Brackmann optimistisch und zeigt auf: „Es kann doch nicht sein, dass ein Kind in Hamburg in den Genuss des Deutschlandtickets kommt; im Kreis Herzogtum Lauenburg hingegen wird nur der Weg zur Schule gezahlt. Selbst innerhalb des Kreises haben sich schon Eltern an mich gewendet, die für eine Monatskarte innerhalb einer Stadt bereits über 30 € für ihre Kinder bezahlen müssen, die damit nur den Stadtverkehr nutzen dürfen, während Kinder, die nur wenige Kilometer weiter wohnen und einen Fahrpreis von mehr als 49 € zahlen müssten automatisch das Deutschlandticket bekämen und damit kostenfrei bundesweit den Nahverkehr nutzen dürfen.“
„Der Weg für die Schülerinnen und Schüler zum Deutschlandticket ist zukünftig denkbar einfach“, erklärt Oliver Brand: „Ein kurzer Online-Antrag genügt und bei Vorliegen der Voraussetzungen erhalten die Schülerinnen und Schüler das Ticket.“ Norbert Brackmann bestätigt dies: „Die Einführung des Software-Programms OLAV hat sich bewährt und ermöglicht eine unkomplizierte Online-Antragstellung. Auch die Nachbarkreise nutzen die Software, sodass ein abgestimmtes Verfahren sichergestellt werden kann.“ „Wir sind überzeugt, dass nach dem Erfolg des 9-Euro-Tickets auch das Deutschlandticket ein richtiger Schritt sein wird, die Verkehrswende weiter voranzubringen und den ländlichen Raum noch besser an den ÖPNV anzubinden“, zeigen sich Brackmann und Brandt zuversichtlich.