Ratzeburg (pm). Dr. Jan Schlürmann aus Kiel beleuchtet in seinem Vortrag verschiedene Aspekte der Landesgründung Schleswig-Holsteins und stellt Bezüge zu gegenwärtigen Strömungen her. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 2. März 2023 um 19 Uhr im Rokokosaal des Kreismuseums im Domhof 12 statt.
Vielen Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern erscheint es heute unverständlich, dass viele ihrer Gründungsmütter und –Väter 1946 nichts weniger wollten, als ein eigenes (Bundes-)Land zu werden. Der politische Neuanfang Schleswig-Holsteins sah sich einer ganzen Reihe von Herausforderungen gegenüber, unter denen sich die Frage der Kontinuität des Landes Preußen und des Deutschen Reiches damals ganz gewiss als weniger dringlich ausnahmen. Heute – in Zeiten der sogenannten „Reichsbürgerbewegung“ – ist die Beschäftigung mit der Frage nach den staatlichen Kontinuitäten Deutschlands im Allgemeinen und Schleswig-Holsteins im Besonderen aber durchaus wieder aktuell. Der Vortrag will also einerseits einen weitgehend vergessenen Aspekt der Landesgründung nachzeichnen und „preußische Kontinuitäten“ des Landes sichtbar machen, andererseits aber für die Relevanz solcher Fragen für die Gegenwart sensibilisieren. Dr. Jan Schlürmann war wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Lehrstühlen für schleswig-holsteinische Landesgeschichte und nordeuropäische Geschichte an der Uni Kiel. Er ist seit 2010 Landtagsreferent in Kiel. Die Veranstaltung ist in einer Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit dem Kreismuseum Herzogtum Lauenburg in der Reihe Historischer Donnerstag entstanden. Eine Anmeldung ist unter info@stiftung-herzogtum.de oder der Telefonnummer 04542/87000 erwünscht.