Herzogtum Lauenburg (aa). Nach ihrem Kreisparteitag am 21. Januar stellten diese Woche die Spitzenkandidaten für die kommende Kommunalwahl des SPD-Kreisverbands, Gitta Neemann-Güntner und Jens Meyer, zusammen mit dem SPD-Kreisverbandsvorsitzenden Manfred Börner das frisch gedruckte Wahlprogramm der Presse vor. Auf 25 DIN A5 Seiten haben die Sozialdemokraten festgezurrt, wofür sie sich die kommende Legislaturperiode schwerpunktmäßig einsetzen wollen.
„Wir haben uns bemüht für unseren Kreis ein großes Programm aufzustellen. Wir sehen zum Beispiel einen Schwerpunkt bei den Kitas, aber auch der Fachkräftemangel bleibt eine politische Herausforderung“, beginnt Manfred Börner. Als weitere Herausforderung haben sich die Sozialdemokraten unter anderem den Erhalt der Geburtsstation im Johanniter Krankenhaus Geesthacht auf die Fahne geschrieben, aber auch der ÖPNV soll attraktiver gestaltet werden und Alternativen zum Auto gefördert werden.
„Die Forderung nach einem Waldbeirat war letzte Legislaturperiode groß. Jetzt geht es darum, dafür Mittel locker zu machen. Für uns ist klar: Umweltschutz geht vor Gewinnmaximierung“, setzt Gitta Neemann-Güntner fort. Die Verbesserung des ÖPNV sowie der Radwegeausbau stünden ebenfalls weit oben auf der Liste der SPD. Neemann-Güntner weiter: „Das ist ein Muss gerade im Hinblick auf den Klimawandel.“ Zudem wolle man betreutes Wohnen im Alter ausbauen und ein Projekt ins Leben rufen, das einer Abwanderung von jungen Auszubildenden und Studierenden aus dem Kreisgebiet entgegenwirkt. Das Thema Pflege wollen die Sozialdemokraten parteiübergreifend angehen. Hierzu möchte man ähnlich wie vor einigen Jahren bei der Inklusion einen Kreisaktionsplan entwickeln.
Auch die Verwaltungsstruktur gelte es zu reformieren. „Man kann Verwaltung zusammenschließen. Es muss nicht jede Verwaltung im Kreis das Gleiche leisten. Wir wollen Synergieeffekte schaffen und Doppelstrukturen abschaffen“, sagt Neemann-Güntner. Im Hinblick auf die Wirtschaft möchte die Kreis-SPD neue Arbeitsplätze in die Region holen. Dies stelle man sich durch die Schaffung eines Gründerzentrums für Startups vor, welches durch die WFL begleitet werden soll.
Jens Meyer hofft auf eine Zeitenwende in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den politischen Mitbewerbern im Kreistag. Meyer: „Selbstkritik war bei der politischen Konkurrenz in den letzten Jahren leider nicht vorhanden. Dabei sollte es eher darum gehen Kompromisse zu finden. Das war zuletzt kaum möglich. Ich wünsche mir mehr ein kommunales Miteinander und, dass man sich die Argumente der Gegenseite auch mal anhört. Wir müssen mehr miteinander. Und nicht nur, weil man die Mehrheit hat, die Ideen der anderen ablehnen. Ich vermisse, dass man mehr aufeinander zugeht. Wir müssen wieder eine Kultur der Kreistagsarbeit schaffen. Die finanziellen Herausforderungen der nächsten Jahre können wir nur gemeinsam bewältigen.“