Herzogtum Lauenburg (pm). Die Winterwochen und der Jahreswechsel machen sich auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bemerkbar. Im Januar ist die Arbeitslosigkeit daher saisonal bedingt wieder deutlicher angestiegen. 299 Menschen mehr als noch im Dezember sind aktuell bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe und dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Damit steigt ihre Zahl auf jetzt insgesamt 5.743. In der Folge nimmt die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte zum Dezember zu und liegt jetzt bei 5,4 Prozent.
Vor einem Jahr waren im Januar 5.333 Menschen und damit 410 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei fünf Prozent.
„Der Jahreswechsel bringt saisonal bedingt immer einen deutlicheren Anstieg der Arbeitslosigkeit mit sich. Endende befristete Arbeitsverträge wie auch zum Jahresende wirksame Kündigungsfristen sind ebenso Ursachen wie junge Menschen, die ihre Ausbildung in diesem Monat abgeschlossen haben und nicht im Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten. Bei ihnen sehen wir im Januar immer einen überproportionalen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Insgesamt fällt das Plus von 299 arbeitslosen Menschen mehr gegenüber Dezember etwas höher als in den drei Vorjahren aus, bleibt aber im üblichen Rahmen vorhergehender Jahreswechsel“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Blicke ich auf die Seite der Unternehmen, bleibt deren Personalbedarf mit 1.733 gemeldeten Stellen im Januar weiterhin hoch und liegt um gut elf Prozent über dem Wert des Vorjahres. Mit sechs neuen Anzeigen aus Herzogtum Lauenburger Unternehmen bleibt auch der Bereich der Kurzarbeit unauffällig. Aktuelle Herausforderung in vielen Lauenburgischen Unternehmen ist und bleibt die Personalsuche, nicht die Freisetzung.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Januar 199 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 45 weniger (minus 18,4 Prozent) als im Vormonat und 82 weniger (minus 29,2 Prozent) als im vergangenen Jahr. „Im Januar ist es nicht ungewöhnlich, dass uns insgesamt weniger neue Stellen gemeldet werden. Hier hat die Jahreszeit ihren Einfluss. In der Branchenbetrachtung ist der Stellenbestand in den meisten Bereichen annähernd gleichgeblieben. Nur bei den Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen finden sich mit plus zwölf und plus neun Stellen leichte Bestandszuwächse zum Vormonat“, so die Agenturchefin. Insgesamt sind aktuell 1.733 sozialversicherungspflichtige Stellen im Herzogtum zu besetzen, 32 oder 1,9 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 175 Stellen mehr (plus 11,2 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.414. Die Unterbeschäftigungsquote hat zum Vormonat um ebenfalls 0,3 Prozentpunkte zugenommen und liegt jetzt bei 6,9 Prozent. Im Januar des Vorjahres lag sie bei 6,3 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Ausbildung 2023: Unternehmen sind bereits am Start – jetzt mit den Halbjahreszeugnissen loslegen
Über 750 gemeldete Ausbildungsstellen stehen bei den Ausbildungsvermittlerinnen und Ausbildungsvermittlern der Arbeitsagentur im Kreis Herzogtum Lauenburg jetzt schon zur Auswahl. „Dies sind mehr als in den Januarmonaten der vergangenen sechs Jahre. Das zeigt, dass die Unternehmen bereits frühzeitig intensiv auf der Suche nach Auszubildenden für den Ausbildungsbeginn im kommenden Herbst sind. Sie engagieren sich unverändert in der Ausbildung junger Menschen“, sagt Wieczorek.
Eine Befragung der Schülerinnen und Schüler in den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn habe gezeigt, dass sie Interesse haben, sich mit ihrer Berufswahl auseinanderzusetzen, so die Agenturchefin. „Dabei sind ihnen die persönlichen Beratungsgespräche mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern wichtig. Diejenigen, die ein Beratungsangebot in Anspruch genommen haben, haben uns auch ein gutes Feedback gegeben“, sagt Wieczorek. „Unsere Ausbildungsexpertinnen und -experten beobachten nach den Pandemiejahren mit den Lockdowns einen großen Orientierungs- und Beratungsbedarf bei den Jugendlichen wie auch ihren Eltern. Wir bieten sowohl an den Schulen als auch in unseren Häusern genau diese Beratung an. Leider nehmen immer weniger Jugendliche unsere Angebote in Anspruch. Ich möchte sie einladen: Nehmt die gerade erhaltenen Halbjahreszeugnisse als Startschuss für die Planung eurer Zukunft. Die Unternehmen stehen bereits am Start. Eure Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind gut wie nie. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind hierbei eure Berater, Ratgeber und Lotsen bei der Berufs- oder Studienwahl, bei der Ausbildungssuche oder der Suche nach Überbrückungsmöglichkeiten.“ Termine für die Berufsberatung bekommen Jugendliche und ihre Eltern über die Hotline 0 45 31 – 167 154, per E-Mail an badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder online unter www.arbeitsagentur.de/eservices => Berufs- und Studienwahl => Zur Berufsberatung anmelden.