Herzogtum Lauenburg (pm). Die Arbeitslosigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg hat im letzten Monat des Jahres 2022 um drei arbeitslose Menschen zugenommen. Damit sind im Dezember insgesamt 5.444 Menschen bei der Agentur für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Die Zunahme bleibt ohne Auswirkung auf die Arbeitslosenquote, die weiterhin und unverändert zum Vormonat bei 5,1 Prozent liegt.
Vor einem Jahr waren im Dezember 5.093 Menschen und damit 351 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 4,8 Prozent.
„Ich blicke auch im letzten Monat des Jahres auf eine insgesamt stabile Lage am Arbeitsmarkt im Herzogtum. Die Arbeitslosigkeit nimmt seit September zwar nur leicht ab oder zu, weshalb die Arbeitslosenquote jetzt den vierten Monat in Folge konstant bei 5,1 Prozent liegt. Dies bedeutet aber nicht, dass es keine Bewegung am Arbeitsmarkt gibt. In jedem dieser Monate wurden rund 1.100 Menschen neu in der Arbeitslosenstatistik erfasst oder haben in der annähernd gleichen Zahl die Arbeitslosigkeit beenden können“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg und resümiert: „Das Jahr 2022 war kein einfaches Jahr für den Arbeitsmarkt. Der Start in das Jahr verlief vielversprechend. Nach der langen Zeit der Corona-Pandemie zeichnete sich eine anhaltende Entspannung ab und die Arbeitslosenquote sank trotz des Kriegsausbruches in der Ukraine bis zum Mai auf 4,7 Prozent. Diese Entwicklung konnte nicht anhalten. Im Juni zeigten sich die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die daraus resultierenden Flüchtlingsbewegungen auf unserem Arbeitsmarkt. Die Jobcenter haben ab diesem Zeitpunkt die Betreuung und finanzielle Unterstützung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine übernommen. Damit einher ging auch eine Aufnahme in der Arbeitslosenstatistik. Dieser Aufwuchs hat die üblicherweise stattfindende Reduzierung der Arbeitslosigkeit nach den Sommerferien übertroffen. Insgesamt hat der Arbeitsmarkt im Kreis das Krisenjahr gut verkraftet. Die Arbeitslosigkeit ist die letzten vier Monate auf relativ niedrigem Niveau konstant stabil geblieben, die Stellenmeldungen aus den Unternehmen erreichten Höchststände und liegen auch weiterhin auf hohem Niveau. Im Bereich der Kurzarbeit hat die Zahl der Anzeigen im letzten Quartal des Jahres wieder etwas zugenommen. Mit aktuell acht Neuanzeigen im Dezember bleibt deren Anzahl jedoch weit unter den Zahlen aus Pandemiezeiten. Gleichzeitig bin ich froh, dass der erleichterte Zugang zur Kurzarbeit bis Juni 2023 verlängert worden ist. Das Kurzarbeitergeld ist ein bewährtes Instrument, sichert Beschäftigung und verhindert damit Arbeitslosigkeit.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Dezember 244 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind fünf mehr (plus 2,1 Prozent) als im Vormonat, jedoch 50 weniger als im Dezember vergangenen Jahres. Insgesamt sind damit aktuell 1.701 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 39 oder 2,2 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 17 Stellen mehr (plus 1,0 Prozent). „Unser Stellenbestand ist nach einer Hochphase mit zeitweise über 1.750 vakanten Stellen über die Spätsommermonate wieder etwas gesunken, ohne jedoch eingebrochen zu sein. Wir kennen aus den Vorjahren regelmäßig einen saisonal geringeren Personalbedarf über die Wintermonate. Mit 1.692 gemeldeten Stellen im Jahresdurchschnitt 2022 – das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr – haben die Unternehmen im Kreis branchenübergreifend so viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht wie nie“, sagt die Agenturchefin.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.126. Die Unterbeschäftigungsquote ist zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt gestiegen und liegt bei 6,6 Prozent. Im Dezember des Vorjahres lag sie bei 6,1 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.