Ratzeburg (tbi). „Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine“ ist der Name des Projektes vom Kinderschutzbund in Ratzeburg. Mütter und Frauen lernen deutsche Sprache und Kultur kennen, während ihre Kinder betreut werden.
Der Kreisverband Herzogtum Lauenburg des Kinderschutzbundes (DKSB) bietet in mehreren Städten des Kreises niedrigschwellige Integrationskurse an. Geflüchtete können sich hier auf die Zertifizierungskurse zu „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) vorbereiten, das kulturelle Miteinander in Deutschland erfahren und Hilfen beim Ausfüllen von Formularen erhalten. Damit Mütter von kleineren Kindern die Möglichkeit zur Teilnahme haben, sorgt der DKSB für eine Betreuung der Kinder während der Kursstunden. Der Kurs in Ratzeburg richtet sich ausschließlich an Geflüchtete aus der Ukraine. Als Sprachmittlerin unterstützt die gebürtige Ukrainerin Ludmilla Feller die Arbeit des Kinderschutzbundes. Die Kinder werden von angehenden Sozialpädagogischen Assistenten des Berufsbildungszentrums (BBZ) betreut.
„Wir sind sehr froh und dankbar über diese Zusammenarbeit und auch dafür, dass der DRK Ortsverein Ratzeburg uns hier Räume zur Verfügung stellen kann“, sagte Gustaf Dreier, neuer Vorsitzender des Kinderschutzbundes im Kreis. Dreier besucht nach seinem Amtsantritt alle Kurse des DKSB, um sich vor Ort ein Bild von der Projektarbeit zu machen. Während die kleineren Kinder betreut spielen und Schulkinder bei ihren Hausaufgaben unterstützt werden, sitzen die Mütter und Frauen bei Tee und Keksen zusammen und machen Übungen in deutscher Sprache. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Erläuterungen in Ukrainisch. An den zwei Kursen in der Woche nehmen durchschnittlich 12 Frauen teil, Sprachmittlerin Ludmilla Feller ist von Beginn an dabei. Sie kümmert sich vor allem um die Frauen, die neu in die Kurse kommen.
„Als die in Ratzeburg untergebrachten Waisenkinder wieder abgereist sind, blieben einige Betreuerinnen hier; die hatten noch überhaupt keine deutschen Sprachkenntnisse“, sagte Feller. So unterstützt die Sprachmittlerin bei Formularen des Jobcenters, bei Fragen zu Kostenvoranschlägen bei medizinischen Behandlungen und allen Alltagsfragen. „Es gibt zu wenig Sprachkurse; manchmal beträgt die Wartezeit für einen freien Platz drei Monate und die Gruppen dort sind größer“, weiß Feller. Für die Kinder sei es wichtig, zusammenzukommen und soziale Kontakte aufzubauen. „Die Regelmäßigkeit unserer Kurse ist den Frauen ganz wichtig; sie möchten sich lieber zwei Mal in der Woche für zwei Stunden hier treffen, als ein Mal für vier Stunden“, sagt Ludmilla Feller.
Kursleiterin Silvia Nierath, die für den DKSB auch die Integrationskurse in Mölln und Lauenburg leitet, weiß, dass die deutsche Sprache der wesentliche Baustein für Integration ist. Gemeinsam mit Gustaf Dreier legt sie Wert auf gut geeignete Lehrmittel, die inzwischen auch speziell für Geflüchtete aus der Ukraine abgestimmt sind. Förderer der Kurse in Ratzeburg sind der Paritätische Wohlfahrtsverband und der Förderverein des Kinderschutzbundes Schleswig-Holstein. Dennoch braucht der Kinderschutz Herzogtum Lauenburg Spenden, um die Kurse im nächsten Jahr fortsetzen zu können. „Einige Verbände erwarten, dass wir einen Eigenanteil für die Projekte tragen; das können wir nur mit Hilfe unserer Spender“, erklärte Vorsitzender Gustaf Dreier. Wer mehr über die Arbeit des Kinderschutzbundes Herzogtum Lauenburg erfahren möchte, findet auf der Seite kinderschutzbund-hzgt-lbg.de viele Informationen. Wer direkt unterstützen möchte – Spenden sind willkommen: Kinderschutzbund, IBAN DE30230527500000969176 bei der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg.