Lauenburg (pm). Das Gewaltpräventionsnetzwerk Lauenburg machte im Rahmen der Brötchentütenaktion am Sonnabend, 26. November auf dem Lauenburger Markt auf Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lauenburg und des Amtes Lütau Laura Hasse, Sabine Vogel vom Treffpunkt Moorring ToM, Claudia Löding als Quartiersmanagerin – Servicestelle Ehrenamt der AWO und Sabine Wöhl von der Frauenberatung Herzogtum Lauenburg von dem Verein „Hilfe für Frauen in Not“ verteilten am Sonnabend, 26. November kostenlos Brötchentüten in Lauenburg.
Auf diesen Brötchentüten sind Informationen zum Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen aufgedruckt und die Vertreterinnen des Gewaltpräventionsnetzwerks kamen mit den Lauenburgerinnen und Lauenburgern ins Gespräch.Die Brötchentütenaktion startete dieses Jahr am 21. November 2022 unter dem Motto „Schaut hin! Gewalt kommt nicht in die Tüte!“. Während der Aktionswoche werden in rund 300 Verkaufsstellen der beteiligten 39 Handwerksbäckereien in Schleswig-Holstein über 300.000 Brötchentüten mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ über den Ladentisch gehen. Sie machen damit auf das Hilfetelefon (08000 116 016) aufmerksam, das sowohl für Gewaltbetroffene als auch für das Umfeld eine Anlaufstelle und Unterstützung bietet. Es ist rund um die Uhr kostenlos erreichbar und bietet Beratung in 17 verschiedenen Sprachen an. Am Freitag, 25. November – dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – wird seit 1981 auf Gewalt an Frauen auf Grund ihres Geschlechts aufmerksam gemacht. Gewalt an Frauen umfasst dabei ein weites Spektrum: Es umfasst verschiedene Formen von Diskriminierung über physische und psychische Gewalt bis hin zu Femiziden, das heißt Tötungen von Frauen auf Grund ihres Geschlechts. Diese Gewalt kommt in allen Nationalitäten und sozialen Schichten vor. Jede vierte Frau macht in Deutschland im Laufe ihres Lebens Gewalterfahrungen in einer Partnerschaft. Allein in Schleswig-Holstein gab es dieses Jahr bereits sieben Femizide.
„Obwohl Gewalt gegen Frauen ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, haben gerade im ländlichen und kleinstädtischen Raum nicht alle Frauen Zugang zu Hilfen. Hinzu kommt, dass das Thema noch immer tabuisiert ist und betroffene Frauen häufig niemanden haben, dem oder der sie sich anvertrauen können“, so Laura Hasse. Um den Beratungsbedarf für Frauen in und um Lauenburg zu decken, bietet die Frauenberatung Herzogtum Lauenburg alle zwei Wochen Beratung für alle Frauen und Mädchen ab 14 Jahren in Lauenburg an. Die nächsten Termine der Frauenberatung Hilfe für Frauen in Not finden am Dienstag, 13. und Dienstag, 20. Dezember 2022 von 9 bis 13 Uhr im Fürstengarten 29 in Lauenburg statt. „Wir sind froh jetzt auch in Lauenburg die Möglichkeit einer Außensprechstunde zu haben, um den Frauen flächendeckend Unterstützung anbieten zu können. Dies wird bisher gut angenommen“, so die Beraterin der Außensprechstunde, Anna-Lena Handke.