Ratzeburg (gb). Am Freitag, 25. November trafen sich anlässlich des ‚Orange Days‘, dem internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen, eine große Gruppe von aktiven und interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern vor dem Rathaus in Ratzeburg. Weltweit wird an diesem Tag auf die Gewalt gegen Frau und Mädchen aufmerksam gemacht.
Eingeladen hatte zum Aktionstag in Ratzeburg Thekla Schwarz von Warburg, 1. Vorsitzende des Soroptimist Club Ratzeburg. Zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ratzeburg Mana Clasen , der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Herzogtum Lauenburg und der Beratungsstelle der ‚Land Grazien‘ wurde bei den Besucherinnen und Besuchern des Wochenmarktes und an weiteren Orten der Innenstadt über den ‚Orange Day‘ informiert und auf die Hilfsangebote und Unterstützung für Opfer von Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht.
In diesem Jahr wurden vor dem Rathaus in Ratzeburg orangefarbene Fahnen gehisst und Bürgermeister Eckhard Graf versprach in seiner Ansprache vor gut 60 Zuhörenden, für das nächste Jahr mit noch größeren Fahnen für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen. In der Stadtbücherei ist noch bis zum Freitag, 2. Dezember ein Selbstbehauptungs-Parcours installiert.
Alle Rednerinnen riefen dazu auf, nicht wegzusehen, sollten sich Anzeichen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zeigen: „Nutzen Sie die Hilfsangebote, der verschiedenen Beratungsstellen und informieren Sie die Betroffenen“. Franzi Schädel von der Beratungsstelle der „Land Grazien“ sagte: „Scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren; die ‚Land Grazien‘ sind sieben Tage und Nächte in der Woche zu erreichen und unsere Hilfe geht auch dort weiter, wo andere Hilfe aufhört.“ Zum Team der ‚Land Grazien‘ gehören vier hauptamtliche und 40 ehrenamtlich Helfende, die die hilfesuchenden Frauen und Mädchen auf sehr kreative Weise treffen, um sie durch die Kontaktaufnahme nicht noch zusätzlich zu gefährden. Eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg berichtete von speziell geschulten Übersetzerinnen in der Beratungsstelle der Diakonie.
Die Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst wegen ihres Aufbegehrens gegen den Diktator Trujillo nach monatelanger Haft hingerichtet wurden.
Die UN Women Deutschland setzen in diesem Jahr vermehrt den Akzent auf das Motto „Stopp Gewalt gegen Frauen“. Mit gezielten Aktionen, die auf die verschiedenen Formen der Gewalt aufmerksam machen, sollen alle Menschen sensibilisiert werden, wo Gewalt anfängt und was Frauen und Mitmenschen tun können, um dem entgegenzuwirken und sich und ihre Kinder zu schützen. Denn die Übergriffe nehmen nicht ab, sondern haben insbesondere in den letzten zwei Jahren wieder zugenommen.