Herzogtum Lauenburg (pm). Im Zuge der Haushaltsberatungen 2021 war das Thema noch nicht mehrheitsfähig: Der Antrag der SPD-Kreistagsfraktion, die sogenannte Geschwisterermäßigung für das zweite und jedes weitere Kind einer Familie in KiTa-Betreuung auszuweiten auf die Fälle, in denen sich das oder die älteren Kind(er) in einer offenen Ganztagsschule befinden, fand im Kreistag Anang Dezember 2021 noch keine Mehrheit.
Doch die SPD blieb dran: Manfred Börner, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses (JuHiA) und SPD-Kreisvorsitzender brachte den gleichlaufenden Antrag in den hierfür zuständigen Fachausschuss ein. Man verständigte sich dort, zunächst zu erheben, welche Formen der offenen Ganztagsschule (OGS) im Kreisgebiet existieren und den Kostenrahmen abzuschätzen.
Nachdem die Kreisverwaltung nun die vielfältigen Formen der OGS im Herzogtum Lauenburg erhoben und eine grobe Kostenschätzung von 700.000 Euro pro Jahr erhoben hatte, stand nun am vergangenen Donnerstag die Entscheidung in der turnusmäßigen Sitzung des JuHiA an. Nach kurzer Debatte beschlossen die stimmberechtigten Mitglieder des Ausschusses mehrheitlich die Ausweitung der Geschwisterermäßigung auf die OGS-Kinder.
Der JuHiA setzte damit ein sozialpolitisches Zeichen für die finanzielle Entlastung von Familien mit zwei oder mehr kleinen Kindern. Manfred Börner: „Dieser Beschluss zeigt einmal mehr, dass im JuHiA meist an der Sache orientiert diskutiert und beschlossen wird. Parteitaktisches Kalkül tritt dort zumeist in den Hintergrund. Das ist gerade in diesen finanziell herausfordernden Zeiten ein wichtiges, auch finanzpolitisches Signal für Familien.“
Die Letztentscheidung über dieses Thema obliegt nun dem Kreistag, der am 8. Dezember über den Haushalt für 2023 beraten und entscheiden wird.
SPD-Fraktionsvorsitzender Jens Meyer: „Ich bin zuversichtlich, dass der Kreistag diesen zukunftsweisenden Beschluss seiner Fachpolitiker bestätigen wird.“