Lauenburg (pm). Die Preise für das Gas steigen weiter, Im Rahmen ihrer Informationsveranstaltung zum Thema „Energiekrise – wo steht Lauenburg?“ konnten die beiden Lauenburger Wähler Gemeinschaft (LWG) Vorsitzenden Ulrike Köller und Hans Klessascheck neben zahlreichen interessierten Lauenburgern auch Bürgermeisterkandidat Niclas Fischer begrüßen.
Im Mittelpunkt des Abends stand ein Bericht des Geschäftsführers der Versorgungsbetriebe Elbe (VBE), Joachim Schöttler. Dieser stellte gleich zu Beginn seiner Ausführungen fest, dass die physische Versorgung der Lauenburger Haushalte und Betriebe gesichert sei, wenn diese ausreichend Gas einsparten. Es müsse allerdings weiter mit steigenden Preisen auf dem Gasmarkt gerechnet werden. Dadurch waren die Versorgungsbetriebe erneut gezwungen den Gaspreis ab dem 1. Oktober noch einmal anzuheben. Für Kunden in der Preisstufe I bedeutet das eine Erhöhung von 17,62 Cent/kWh auf 18,83 Cent/kWh brutto. Diese relativ geringe Preiserhöhung gelte allerdings nur für Bestandskunden, weil die VBE rund 90 Prozent ihres Gasbezugs immer 18 Monate im Voraus einkauften, die Verbrauer heute also noch von den deutlich niedrigeren Preisen von vor eineinhalb Jahren profitierten. Nur eine geringe Gasmenge müsse dann zu tagesaktuellen Preisen am Spottmarkt bezogen werden. Neukunden, die auf Grund der Vertragskündigung ihres bisherigen Energielieferanten in die Ersatzversorgung fallen, müssen hingegen deutlich höhere Preise zahlen, da für sie keine Vorauseinkäufe getätigt wurden.
Sorgen bereitet Schöttler ein möglicher Zahlungsausfall von Kunden, die finanziell nicht in der Lage seien, hohe Nachzahlungen auf Grund der stark gestiegenen Energiepreise zu bezahlen. Diesen will man jedoch mit Ratenzahlungen entgegenkommen. Das sei aber nur möglich, weil die Versorgungsbetriebe immer solide gewirtschaftet hätten und über eine gute Eigenkapitalquote verfügten. Allerdings benötige man auch mehr liquide Mittel, da die VBE für ihre langfristigen Gaseinkäufe immer Vorauszahlungen leisten müssten, die aufgrund der drastisch gestiegenen Einkaufspreise natürlich auch deutlich höher ausfielen und die Liquidität belasteten. Ohne einen breit aufgespannten Rettungsschirm für Kunden und Versorgungsbetriebe wird es nicht funktionieren, schloss Schöttler seine Ausführungen. Hier sei der Bund gefordert, der nun rasch handeln müsse. Bürgermeisterkandidat Niclas Fischer sieht Lauenburg mit seinem eigenen Energieversorger gut aufgestellt. Gerade in der Krise profitieren die Haushalte und Betriebe von diesem zuverlässigen kommunalen Unternehmen, dass es weiter zu stärken gelte.