Ratzeburg (tbi). 15 Jahre führte Franz Albracht den Kreisverband zum Wohle der Kinder. Jetzt hat Gustaf Dreier plangemäß die Verantwortung übernommen. Herzogtum direkt stellt den engagierten Pädagogen kurz vor.
In den vergangenen Monaten hat Gustaf Dreier an den Veranstaltungen und Aktionen des Kinderschutzbundes teilgenommen, hat beobachtet und mit angepackt. Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung wurde der Ratzeburger einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt, nachdem Franz Albracht nicht wieder zur Wiederwahl angetreten ist.
Der 67-jährige Gustaf Dreier wurde in Hannover geboren und wuchs in Bad Oldesloe auf. „Für unsere Familie war Ratzeburg immer ein beliebtes Ausflugsziel an den Wochenenden“, erinnert sich Dreier, der jetzt seit sieben Jahren in der Kreisstadt lebt. In Lüneburg hat er Biologie, Kunst und Deutsch für das Lehramt studiert, später noch einen Diplom-Abschluss in Pädagogik absolviert. Viele Jahre leitete er die damals größte Grundschule Schleswig-Holsteins in Reinfeld, war später 13 Jahre lang Schulrat in der Hansestadt Lübeck. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehörte das Thema „Inklusion“ und in den vergangenen Jahren die Einrichtung der DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache). „Die Förderung benachteiligter Kinder war beruflich immer mein Interesse“, sagt der Vater einer erwachsenen Tochter. Seit März 2021 ist er, nach eigenen Worten, im „geplanten Unruhestand“.
Das passt zu den Zielen des Kinderschutzbundes, über dessen Arbeit er in der Zeitung gelesen hatte. „Ich hatte Interesse und habe Franz Albracht einfach angerufen“, erinnert sich Gustaf Dreier. Der wiederum sah in dem Pädagogen gleich einen potentiellen Nachfolger. „Das habe ich erst verneint, mich dann aber überzeugen lassen“, lacht Dreier, der stets besonnen wirkt.
Mit dem Team des Kreisverbandes möchte er künftig die laufenden Projekte fortführen, insbesondere die intensive Zusammenarbeit mit den Schulen, die weiter ausgebaut werden soll. So freut es ihn auch, dass eine Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Mölln wächst, da dort auch Erzieherinnen und sozialpädagogische Assistenten ausgebildet werden. „Das sind junge Menschen, die uns bei unseren Projekten unterstützen können und die wir gerne als Mitglieder bei uns begrüßen“, sagt Gustaf Dreier. Man müsse sehen, was personell möglich ist und welche finanziellen Förderungen es gibt, um weitere Angebote zu schaffen.
Für den Kreisverband wünscht sich Dreier eine steigende Mitgliederzahl und „es wäre schön, wenn noch zwei, drei Menschen mehr als Teil des Teams im Vorstand mitmachen würden und ihre Ideen einbringen“. Infos zum Kreisverband und den Projekten unter kinderschutzbund-hzgt-lbg.de.