Mölln (pm). In einem Kulturtalk steht das Buch von Bernhard Hanneken aus München über die Renaissance des deutschen Volksliedes in beiden deutschen Staaten vor der Wiedervereinigung im Mittelpunkt. Die Veranstaltung findet passend zum Tag der Deutschen Einheit am Montag, 3. Oktober um 19.30 Uhr im Stadthauptmannshof in der Hauptstr. 150 statt. Der Eintritt beträgt 10 Euro, für Folkclub-Mitglieder ist der Abend kostenlos.
In den 1970er Jahren ließ sich die Jugend in beiden deutschen Staaten von den lebensfrohen Sauf-, Rauf- und Protestliedern aus Irland anstecken und griff selbst wieder zu vergilbten Liederbüchern, um alte deutsche Lieder zu singen. Diese Nischenmusik war ein Gegenentwurf zum kommerziellen beziehungsweise ideologisch verordneten Kulturbetrieb. Die Grundhaltungen waren gleich: antibürgerlich, oppositionell, friedensbewegt, sozial, gegen Atomkraft, für die Emanzipation, alternativ. Als „Deutschfolk“ ging das Phänomen in die Kulturgeschichte ein.
Der renommierte Radioredakteur, einmalige Kenner der Szene und künstlerische Leiter des Rudolstadt-Festivals stellt in seinem Buch „Deutschfolk – Das Volksliedrevival in der BRDDR“ den historischen Verlauf umfassend dar. Dabei geht er auf die soziokulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen ein und beschreibt den Hintergrund von Musikern und Publikum.
Das Gespräch wird von Lorenz Stellmacher moderiert. Neben ihm und Bernhard Hanneken ist Jörg-Rüdiger Geschke, unter anderem langjähriger Vorsitzender der LAH Folk Schleswig-Holstein, am Gespräch beteiligt. Passend zum Thema gibt es Live-Musikbeispiele von Jörg-R. Geschke und dem Trio Saitenbalg. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg, dem Folkclub Mölln und dem Grenzhus Schlagsdorf. Reservierungen sind unter info@folkclubmoelln.de oder unter der Telefonnummer 04542/822472 erwünscht.