Mölln (pm). Zum sechsten Mal lobt die Musikhochschule Lübeck (MHL), in diesem Jahr zusammen mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, den Internationalen Buxtehude-Orgelwettbewerb aus. Er wird vom 23. September bis zum 1. Oktober an den historischen Orgeln in Lübeck, Hamburg und erstmals auch in Mölln ausgetragen. Konzerte in den drei Städten laden ein, die internationalen Juroren, Finalisten und Preisträger zu erleben.
18 junge Organistinnen und Organisten aus Polen, Deutschland, USA, Spanien, Korea, Japan und anderen Ländern nehmen am Wettbewerb teil und wetteifern in drei Runden an den wertvollen historischen Orgeln in drei Kirchen miteinander: an der Stellwagen-Orgel in St. Jakobi Lübeck, der Flentrop-Orgel in der Hamburger St. Katharinen Kirche sowie der Scherer-Bünting Orgel in St. Nicolai in Mölln.
Konzerte für die Öffentlichkeit
Die Öffentlichkeit kann in mehreren Konzerten am Wettbewerb teilhaben. Im Jurykonzert I geben am Montag, 26. September um 20 Uhr Mitglieder der international besetzten Jury an der Scherer-Bünting-Orgel in der Möllner St. Nicolaikirche ein Konzert: Bine Bryndorf (Dänemark), Jean-Baptiste Robin (Frankreich), Krzysztof Ubaniak (Polen) und Edoardo Belotti (Italien) bringen mit Werken von Buxtehude, Bruhns, Bach die erst im Mai eingeweihte Scherer-Bünting Orgel zum Klingen. Sie ist mit dem größten historischen Pfeifenbestand aus der berühmten Orgelwerkstatt von Jakob Scherer weltweit einmalig. Im Jurykonzert II sind die Juroren am Mittwoch, 28. September dann um 19 Uhr an der Flentrop-Orgel in St. Katharinen Hamburg zu hören. Schwerpunkt des Programms bilden Werke von Johann Sebastian Bach, der die Katharinenorgel nachweislich gespielt und sehr geschätzt hat.
In der Finalrunde in der Lübecker St. Jakobikirche ist am Freitag, 30. September ab 16 Uhr der Wettstreit unmittelbar zu erleben: Die am Vorabend in Mölln ausgewählten drei Finalisten konzertieren dann um 16 Uhr, 17 Uhr und 18 Uhr mit jeweils rund 45-minütigen Konzerten. Auf dem Programm stehen Werke von Buxtehude, Bach sowie das von Franz Danksagmüller für den Wettbewerb komponierte „There Is No Free Will“ für Live-Elektronik und Orgel, bei dem Gehirnströme in Klang umgesetzt wurden und mit der Orgel in Dialog treten. Um 20 Uhr gibt die Jury unter Vorsitz des Norwegers Jon Laukvik dann die Preisträger bekannt. Im Anschluss werden die mit insgesamt 16.000 Euro dotierten Preise vergeben, die von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, der Dräger Stiftung sowie der Gerhard Trede-Stiftung und der Oscar und Vera Ritter-Stiftung in Hamburg zur Verfügung gestellt werden.
Im Preisträgerkonzert am Samstag, 1. Oktober in St. Katharinen Hamburg stellen die Preisträger ihr Können um 19 Uhr mit Werken von Scheidemann, Buxtehude, Bach und Danksagmüller noch einmal vor Publikum unter Beweis. Der Buxtehude-Orgelwettbewerb ist weltweit der einzige Wettbewerb, der sich dem Thema Alte Musik in Verbindung mit der Norddeutschen Orgelkultur verschreibt. Dieterich Buxtehude (1637 bis 1707), Namensgeber des Wettbewerbs, ist ihr wichtigster Vertreter und gehört zu den großen europäischen Musikerpersönlichkeiten des Barock. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei. Weitere Informationen unter www.mh-luebeck.de.