Herzogtum Lauenburg (pm). „Wie können noch mehr Menschen von der Mobilitätswende überzeugt werden? Was muss besser werden, damit öffentliche Verkehrsmittel zur ersten Wahl in der täglichen Mobilitätsroutine werden? Wie können die verschiedenen Lebensweisen und Alltagswege der Menschen, ihre unterschiedlichen Anforderungen an Mobilität in passende, flexible Angebote gegossen werden? Und welche Anforderungen sind das?“ Diese Aspekte gepaart mit der Idee, dafür in den direkten Austausch mit Fahrgästen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu treten, bilden die Grundlage für die Dialogreihe open hvv. Der nächste Workshop open hvv am Montag, 26. September mit Schülerinnen und Schülern ab 9. Klasse statt.
Fahrgäste haben die Möglichkeit, unmittelbar mitzugestalten, die Frage “Und was bewegt Dich?” persönlich zu beantworten und ihre Mobilitätsbedürfnisse einfließen zu lassen. In der kommenden Woche finden in Fortführung der bisherigen open hvv-Workshops mehrere Veranstaltungen mit Schülerinnen und Schülern statt, in denen verschiedene Aspekte der Zukunft des Verkehrs diskutiert werden. Dort sind Ideen und Anforderungen an eine zukunftsweisende Mobilität (Intermodalität, Digitalisierung, Stadt und Umland) sowie an moderne Stadtplanung (autogerechte Stadt vs. zukunftsfähige Urbanität) gefragt.
Bereits drei open hvv-Workshops fanden bisher statt; eingeladen waren Familien, sensorisch eingeschränkte Menschen und, in einem dritten Workshop zum 9-Euro-Ticket, gezielt Fahrgäste, die den hvv zuvor selten oder sogar nie genutzt hatten: Workshop mit Familien Auftakt der Dialogreihe war der Austausch mit Familien. Dabei kristallisierte sich mit Blick auf die Anforderungen an die Tarifstruktur heraus: Familie ist nicht gleich Familie, die Bedürfnisse an Mobilität sind dementsprechend sehr unterschiedlich. Daher sind flexible, übertragbare, einfache und digitale Modelle gefragt, aber auch einzelne FamilienAktionszeiten und -angebote.
Im Verlauf des Austauschs wurde gleichzeitig deutlich, dass viele familienfreundliche Angebote des hvv auch noch nicht allen Teilnehmenden bekannt waren: günstige Kinderfahrkarte, Mitnahmeregelungen bei Tageskarten und Vollzeit-Abos sowie zahlreiche bestehende und geplante tarifliche Angebote für Schülerinnen und Schüler.
Workshop mit sensorisch eingeschränkten Fahrgästen
Im open hvv-Workshop mit sensorisch eingeschränkten Fahrgästen wurde besonders deutlich, wie wichtig der persönliche Austausch ist. Denn für sehbehinderte, blinde, schwerhörige oder gehörlose Menschen ist Alltagsmobilität eine besonders schwierige Herausforderung und muss im Voraus genau geplant werden (können). Sie brauchen eine gute Orientierung und müssen sich sicher fühlen. Wichtigste erste Ergebnisse waren insbesondere Ideen und Ansätze für hilfreiche technische Lösungen, wie beispielsweise die Verfügbarkeit von tages- und fahrtspezifischen Informationen, rechtzeitige Auskünfte zu unvorhersehbaren Störungen sowie eine breite Verfügbarkeit von Informationen nach dem Zwei-Sinne-Prinzip: Informationen sollten sowohl visuell als auch akustisch kommuniziert werden.
Workshop mit Selten- oder Gelegenheitsnutzern
Das Auslaufen des 9-Euro-Tickets war der thematische Anker dafür, gezielt Fahrgäste zu einem open hvv-Dialog einzuladen, die den hvv zuvor nie oder nur selten genutzt hatten, und mit ihnen über ihre Erfahrungen mit dem öffentlichen Nahverkehr zu sprechen. Besonders hervorgehoben wurde hier die Einfachheit und Flexibilität des Angebots. Als attraktive Preisspanne nannten die Teilnehmer 0 bis 49 Euro für eine bundesweite Lösung. Weitere open hvv-Workshops, unter anderem zu den Themen “Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr” und “Rad und ÖPNV” sind bereits in Vorbereitung.