Mölln (pm). New Work, eine gesamtgesellschaftliche wie auch unternehmerische Herausforderung das ein Umdenken zum ganzheitlichen Denken auch im Kontext des Gesundheitsschutzes der Mitarbeiter erfordert. Neben den technologischen, organisatorischen und strukturellen Rahmenbedingungen zeichnet sich die moderne Arbeitswelt vor allem durch die „Menschenzentrierung“ aus. Bianca Blöchl, Expertin zum Sicherheits- und Chancenmanagement, ist davon überzeugt, dass durch eine kraftvolle Unternehmenskultur, welche die psychologische Sicherheit als Sicherheitskultur lebt, neben den Benefits damit auch die Chance ergreifen kann, das individuelle Sicherheitsgefühl der Mitarbeiter zu erhöhen.
Teamwork und Teamprozesse erlebten schon durch die bekanntgewordene Agilität einen hohen Anerkennungswert, der nun mit der psychologischen Sicherheit auf der Ebene der Unternehmens- und Organisationskultur ergänzt wird. Die Psychologische Sicherheit ist mehr als nur ein „simples“ Vertrauen, Selbstbewusstsein oder Selbstsicherheit. Teams, die sich psychologisch sicher fühlen sind nachweislich effektiver, lernen Neues ständig dazu. Können offen über Fehler, Ängste oder auch Ideen sprechen in dem Wissen dafür nicht herabgesetzt oder gar ausgegrenzt zu werden. Es können auch Probleme angesprochen werden, die sogar alte eingefahrene Strukturen, die heute nicht mehr dienlich sind, aufgebrochen werden. Bianca Blöchl sagt, dass, jeder Mensch gesehen, gehört, respektiert, anerkannt und vor allem akzeptiert werden und sich auch am Arbeitsplatz sicher fühlen möchte. Ist das nicht der Fall sind die steigenden Kündigungs-, Burnout-, Deppressions- und Suizidzahlen nachvollziehbar.
Die Gewalt am Arbeitsplatz (Workplace Violence) nimmt in jeglichen Sparten zu. Das heißt, es trifft Mitarbeiter im öffentlichen Dienst wie auch Mitarbeiter aus der privaten Wirtschaft. Deshalb ist eine gesamtheitliche Sicherheitskultur unabdingbar. Ein integriertes Sicherheits- beziehungsweise Bedrohungsmanagement schafft Strukturen, in denen die Mitarbeiter wissen, wie sie sich in bestimmten Situationen zu verhalten haben, was zu tun ist und an wen sie sich vertrauensvoll wenden und notwendige Unterstützung erhalten können. Das erhöht nicht nur das Sicherheitsgefühl, sondern auch die Handlungskompetenz jedes einzelnen Mitarbeiters.
Es ist jetzt die Zeit, Sicherheit neu und damit ganzheitlich zu denken und nicht erst, wenn es notwendig ist. Diese Verantwortung hat jede Führungskraft zu übernehmen: weiter zu denken, als die gesetzlichen Arbeitsschutzbestimmungen vorgeben, die in vieler Hinsicht keine genauen Vorgehensweisen wie den Umfang des Gesundheitsschutzes bestimmen und damit definieren.
Bianca Blöchl, die gerade zu Besuch in Mölln ist, kann hier wertvolle Sicherheitstipps geben, was in den verschiedenen Angriffssituationen getan werden kann: „Wenn du in einer verrückten unerwarteten Situation steckst, in der du körperlich angegriffen wirst, kann es sein, dass Du gegen deine bisherigen Werte wie Harmonie, innerer Frieden, Toleranz und viele weitere besonders gute Werte, arbeiten, ablegen oder gar morden musst. Darauf solltest Du vorbereitet sein.
Um dich, und um deine Liebsten schützen und sekundenschnell Situationsadäquat von der Reaktion in die Aktion gelangen zu können, ist es wichtig sich vorher Gedanken zu machen, „Was man, Wann, Wie tun kann“. Denn sich erst Gedanken zu machen, wenn es notwendig ist, ist definitiv zu spät. Der Grund liegt an unseren eigenen inneren evolutionsbiologischen Körpervorgängen. Sind wir geschockt und haben kein Handlungsschema, ist unser Körper wie der FI Schalter am Stromkasten und schaltet uns aus. Das ist dann die Totenstarre wie in dem Film ICE Age 4 bei den Opossums Crash & Eddie ersichtlich. Die äußerst undenkbar ungünstigste automatisierte Schaltung die in Notsituationen, in denen es auch um das Überleben geht, eintreten kann.
Mache dir deshalb über folgendes Gedanken:
Wo und Wie bin ich angreifbar? Körperlich, verbal und ja auch psychisch im Alltag (Freunde, Bekannte und Familie) wie im Beruf (Arbeitskollegen /Vorgesetzte /Kunden)!
Wie habe ich bereits auf verbale, psychische oder körperliche Angriffe reagiert. Gibt es bestimmte Trigger Punkte in meinem Leben, die eine Überreaktion auslösen?
Was sind meine bisherigen Umgangsformen sprich Bewältigungsstrategien? Sind diese entsprechend aktuell angepasst? Gibt es Änderungsbedarf? Wie möchte ich es gerne haben und was muss ich dafür noch tun? Beispielhaft hier erwähnt, wenn wir einen unsachgemäßen Ausdruck / Vorwurf an den Kopf geknallt bekommen stehen wir häufig wie geplättet da und sagen dazu nichts: 1: Weil uns dazu gerade nichts einfällt und 2: Weil wir eben nicht damit gerechnet haben. Unserem Gegenüber spielt das in sein „Spiel" Blatt, er weiß, dass er gewonnen hat, auch wenn wir 3: Daraufhin aggressiv mit einem Gegenkonter antworten. Gleich welcher derartigen Reaktionen, Du steigst in sein Spiel ein. Genau das, was er wollte. Die Frage, die sich stellt ist die: „Willst Du Gewinner sein, Ja oder Nein? Wenn ja, brauchst Du in solchen Situationen eine gewisse Raffinesse und eine Palette an trainierten Kontermöglichkeiten. Doch Achtung niemals Aggression gegen Aggression und niemals Kraft gegen Kraft. Das ist eine meiner Survivability Axiome Regeln, die zu beachten sind. Spiele so lange mit, wie es der andere tut, spielt der andere auf einmal anders, benötigst auch Du weiteres und vor allem anderes Handlungsrepertoire. Diese Tit-for-Tat Strategie ist wohl die wichtigste die es zu beherrschen gilt.
Wisse auch, vor was du am meisten Angst hast. Und wenn wir tiefer gehen, werden wir feststellen, dass es meist die Angst vor dem Kontrollverlust ist. Wenn ich um mich selbst weiß, um eine innere Stärke, wenn ich um verschiedene Handlungsmöglichkeiten weiß, dann erhöht das mein eigenes Sicherheitsgefühl. Dann weiß ich, was ich tun kann und handle entsprechend. Die Basis der Handlungsfähigkeit ist die Kreativität und das erweitert wiederum unsere Handlungsmöglichkeiten, die wir eigenverantwortlich umsetzen.“
Zum Abschluss teilt Bianca Blöchl noch mit, dass diese Überlegungen auch mit den eigenen Kindern durchgeführt werden können und spielerisch neue Handlungsmöglichkeiten bei bestimmten Themenpunkten wie Ausgrenzung, Mobbing, Sticheleien und sogar bei körperlichen Angriffen erarbeitet werden können. Weitere Informationen für diesen Bereich gibt es unter www.survivability.coach
Über Bianca Blöchl: Für sie stehen drei Begriffe: „weiblich, sicher und stark“, denn Sie ist gelernte Bundespolizeibeamtin und selbständige Personenschützerin. Sie hat über 25 Jahre Erfahrung in der Sicherheitsbranche. Sie ist Trägerin des schwarzen Gurtes und Vizeweltmeisterin in der Kampfsportart Ju-Jutsu Fighting. Sie weiß, worauf es in brenzligen, unangenehmen, unerwarteten ja auch in verrückten Situationen ankommt. Mit ihrer energetischen Keynotes zeigt sie nicht nur praxistaugliche Tipps und Tricks, die im Alltag wie auch in der Arbeitswelt umsetzbar sind, sondern animiert dazu Sicherheit gänzlich „Neu“ zu denken. Zahlreiche Firmen erlebten sie schon im Kontext „New Work“, der psychologischen Sicherheit und setzen auf ihre Expertise. Mit ihrer Art und Weise begeistert sie ihre Zuschauer wie auch Teilnehmer in ihren Seminaren und motiviert mit ihren charismatisch direkten Inputs dazu, das Motto „Mission Possible mit Sicherheit in jeder Situation handlungsfähig“ gleich direkt zum Eigenen zu machen.