Herzogtum Lauenburg (pm). Die diesjährigen Untersuchungen an den Badegewässern im Herzogtum Lauenburg haben erneut die sehr gute Badegewässerqualität in den Gewässern bestätigt. In den bislang durchgeführten Messungen wurden in keinem Fall die Grenzwerte für die bakteriologischen Parameter E. coli und Intestinale Enterokokken (Indikatoren für fäkale Verunreinigungen) überschritten. Die Werte liegen sogar weit unter den strengen Grenzwerten der EU, überwiegend sogar unterhalb der Nachweisgrenze.
Die Badegewässer werden kurz vor Beginn und während der Badesaison vom 1. Juni bis 15. September eines Jahres regelmäßig alle drei bis vier Wochen vom Fachdienst Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Untersuchungslabor überwacht und beprobt. Die Beprobung als Momentaufnahme einer Belastung ist aber nur eine Grundlage für den vorsorgenden Gesundheitsschutz der Badegäste. Die zweite Säule stellen die erarbeiteten Badegewässerprofile dar, in denen alle potentiellen Verschmutzungsquellen erfasst und bewertet sind. Diese bilden nicht nur die Grundlage für eine Gefährdungsabschätzung bei besonderen Situationen wie zum Beispiel Starkregenereignissen, sondern auch für weitere Bewirtschaftungsmaßnahmen mit dem Ziel, die Badegewässerqualität weiter zu verbessern und nachhaltig auf hohem Niveau zu halten. Daher werden die Badegewässerprofile von der Kreiswasserbehörde regelmäßig überarbeitet und aktualisiert.
Grundsätzlich gilt: Badegewässer sind freie Gewässer, in denen immer wieder natürliche Risiken, zum Beispiel durch Zerkarien, auftreten können. Derartige Entwicklungen sind meist nicht vorhersehbar oder ändern sich auch wieder sehr rasch. Die Überwachungsbehörden informieren die Badegäste durch Hinweise vor Ort, welche zusammen mit weiteren Informationen auf der Internetseite des Landes unter www.badegewaesserqualitaet.schleswig-holstein.de und dem Suchbegriff „Badedermatitis“ zu finden sind.
In fast jedem Gewässer mit starkem Wasservogel- und Wasserschneckenbesatz bilden sich mikroskopisch kleine Saugwurmlarven, sogenannte Zerkarien. Sie sind besonders in flachen Ufergewässern, wo auch ihr Zwischenwirt, die Wasserschnecke lebt, zu finden. Aktuell liegt die Wassertemperatur in diesen ufernahen Bereichen im Kreisgebiet zwischen 20° und 24° C. Bei diesen hohen Wassertemperaturen können unmäßig viele Wurmlarven von den Wasserschnecken ausgeschieden werden. Auf der Suche nach ihrem Hauptwirt (Wasservögel), dringen sie auch in die Haut von Menschen ein, sterben dort aber ab. Dadurch wird bei den betroffenen Personen auf der Haut eine allergische Reaktion mit roten Flecken und stark juckenden Quaddeln (ähnlich wie Mückenstiche) hervorgerufen.
Diese harmlose aber unangenehme Hauterkrankung klingt nach einigen Tagen wieder ab und führt grundsätzlich zu keinen weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Badeverbote müssen daher an betroffenen Badestellen nicht ausgesprochen werden.
Der Fachdienst Gesundheit bittet: „Jeder Badegast kann viel zu seiner eigenen Sicherheit beim Baden beitragen, indem die bekannten Baderegeln eingehalten werden: Dazu gehört, nicht überhitzt oder mit vollem Bauch ins kalte Wasser zu gehen oder in unbekannte Gewässer zu springen. Zum Erhalt einer guten Badegewässerqualität und der hygienischen Verhältnisse an den Badegewässern gilt außerdem:
- Lassen Sie keine Abfälle liegen!
- Benutzen Sie die vorhandenen Sanitäranlagen!
- Halten Sie Haustiere, wie zum Beispiel Hunde und Pferde, von den Badegewässern fern!
- Unterlassen Sie an den Badegewässern das Füttern der Wasservögel!
Der Fachdienst Gesundheit des Kreises wünscht allen Gästen an den heimischen Badegewässern erholsame Sommertage mit unbeschwertem Badespaß …bleiben Sie gesund!“