Herzogtum Lauenburg/Ratzeburg (pm). Für Pastorin Simone Ripke stehen die Menschen im Mittelpunkt Ratzeburg. Im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg gibt es eine neue Krankenhausseelsorgerin. Pastorin Simone Ripke hat die Stelle zum 1. Mai übernommen.
Die 37-Jährige tritt damit die Nachfolge von Pastorin Friederike Praetorius an. Auf den ersten Blick ist Simone Ripke gar nicht als Pastorin zu erkennen. Sie trägt Krankenhauskleidung, wie die meisten Mitarbeitenden des DRK-Krankenhauses am Röpersberg in Ratzeburg. Für Simone Ripke ist das An- und das Ablegen dieser Kleidung auch ein Ritual, ein Schutz, wie eine zweite Haut. Denn der Job, den die 37-jährige Pastorin angetreten hat, ist kein leichter. Täglich hat die Pastorin in der Klinik mit Leiden, sogar mit dem Sterben zu tun. Häufig sind es Palliativpatientinnen und -Patienten, die Simone Ripke ein Stück ihres Weges begleitet, ihnen seelsorgerischen Beistand leistet. „Da ist die Kleidung fast so etwas wie ein Schutz“, sagt Ripke.
Sobald sie die Krankenhauskleidung nach Feierabend ablegt, legt sie auch die schweren Geschichten aus dem Krankenhaus ab, erklärt die Pastorin. Das klappe ganz gut. Meistens jedenfalls. Für die Pastorin stand von Anfang an eine Frage im Mittelpunkt: „Was kann ich den Patientinnen Und Patienten im Krankenhaus anbieten?“ Das Angebot der neuen Krankenhausseelsorgerin ist vielfältig. Das kann eine Andacht im Krankenzimmer sein, das Halten der Hand – oder das bloße Dasein. „Mir ist dabei auch sehr wichtig, die Grenzen zu wahren“, erklärt Simone Ripke. Denn die seien bei jedem Menschen anders. Während für den einen die bloße Anwesenheit der Pastorin ausreicht, kann die Arbeit der Seelsorgerin bei anderen Menschen durchaus weiter gehen – bis hin zum Singen von Liedern. „Ich habe gemerkt, dass das bei vielen Menschen eine beruhigende Wirkung hat“, sagt Ripke.
Einen privaten Ausgleich zum Beruf findet Simone Ripke im Lesen. Die 37-Jährige ist außerdem gern an der frischen Luft, macht lange Spaziergänge. Und sie näht gern, hat in ihrer Vikariatsgemeinde sogar einen Nähkreis ins Leben gerufen. Dort entstanden Segenstücher für Neugeborene, Kuscheltücher, Zudecken. Die Handarbeit hilft der Pastorin, in sich zu gehen, abzuschalten. Die Seelsorge stand für Simone Ripke von Anfang an im Fokus. Über die Jugendarbeit ihrer Heimatgemeinde in Mecklenburg kam die junge Frau in Kontakt mit der Kirche. Dass dabei der Mensch im Mittelpunkt steht, war Ripke von Anfang an klar. „Kirche steht und fällt mit den Menschen“, sagt sie. Nach dem Studium, das in Rostock, in der Schweiz und in Frankfurt am Main erfolgte, hat Simone Ripke ihr Vikariat in Wittenburg in Mecklenburg 2019 angetreten – und Anfang 2022 beendet. Ihre erste Stelle führte sie nun an das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg. Neben der Arbeit als Krankenhausseelsorgerin umfasst ihre Stelle auch noch die Seelsorge in drei Altenheimen in Ratzeburg. Angebunden ist die Stelle an die Gemeinde St. Petri. „Das ist eine richtig schöne Mischung“, sagt Simone Ripke. „Ich treffe viele Menschen wieder, häufig an einem anderen Ort.“
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