Ratzeburg (pm). Die kurzfristige und unbürokratische Aufnahme und Unterbringung eines aus der Ukraine geflüchteten Waisenhauses mit Kleinkindern im März dieses Jahres war für die Stadt Ratzeburg und den Kreis Herzogtum Lauenburg eine ausgesprochene Mammutaufgabe. In wirklich sehr kurzer Zeit mussten die Mitarbeitenden des Fachbereichs Bürgerdienste der Stadt Ratzeburg alles Notwendige an Mobiliar für die Unterbringung im Haus am See in der Schweriner Straße beschaffen.
Dies erwies sich als nicht ganz einfach, da auch alle anderen Kommunen im kleineren und größeren Umkreis mit ähnlichen Beschaffungsaufgaben betraut waren. Ein nicht unerheblicher Teil der benötigten Einrichtungsgegenstände konnte im Einrichtungshaus IKEA Lübeck erstanden werden. Der Mitarbeitenden dort waren ausgesprochen hilfreich und zeigten sich von der besonderen Aufgabenstellung, ukrainischen Waisenkindern und ihren Betreuerinnen helfen zu müssen, sehr bewegt. Über Laudine Smid, zuständig für Unternehmensbetreuung, wurde kurzerhand ein innerbetriebliches Mitarbeitergremium informiert, das über die Verteilung von IKEA Sachspenden entscheidet und entsprechende Kontakte zur Ratzeburger Stadtverwaltung hergestellt.
Die städtischen Mitarbeitenden wurden gebeten, gemeinsam mit dem ukrainischen Betreuungspersonal die Bedarfe für ihre neue Unterkunft zu ermittelt. Dies waren vor allem kleinkindgerechte, massive Holzbetten mit Matratzen und Bettdecken sowie entsprechende Bezüge, flauschige große Teppiche für das Krabbel- und Spielzimmer sowie Sideboards für die Aufbewahrung von Spielzeug und vieles mehr. Vom Spendengremium des Einrichtungshauses IKEA Lübeck gab es sehr zügig die Entscheidung, dass alle geäußerten Wünsche zeitnah erfüllt werden können. In nur wenigen Tagen wurden Sachspenden in Höhe von knapp 10.000 Euro für das ukrainische Waisenhaus zur Abholung bereitgestellt. Die freiwillige Feuerwehr der Stadt Ratzeburg sorgte für den Transport.
Die IKEA-Mitarbeiterinnen Julia Hoffmann und Laudine Smid besuchten anschließend die Einrichtung in Ratzeburg und ließen sich von Heimleiterin Galina Litvinenko, Karsten Fries vom Kreis Herzogtum Lauenburg und Bürgermeister Eckhard Graf über den Umzug und die Aufnahme in der neuen Unterkunft informieren. „Der Termin hat uns sehr berührt und wir wünschen uns, dass für die Kinder und ihre Betreuenden nun Ruhe in der neuen Umgebung einkehren kann,“ sagten Julia Hoffmann und Laudine Smid.
„Im Namen aller Ratzeburgerinnen und Ratzeburger bedanke ich mich herzlich für die Bereitschaft des IKEA-Einrichtungshauses Lübeck tatkräftig zu helfen. Mit diesem Beitrag zeigt das IKEA-Team Lübeck, dass Ihnen die Verbesserung der Betreuungssituation der in Ratzeburg Zuflucht gefundenen Kindern und Betreuungskräften aus der kriegsgeschundenen Ukraine am Herzen liegt“, sagte Bürgermeister Eckhard Graf