Herzogtum Lauenburg/Lübeck (pm). Wie jeden dritten Sonntag eines Monats spielt der Konzertpianist Daniel Fritzen (*1978) im Haus Eden in Lübeck. Der Künstler zeigt durch die Darbietung der Werke großer Komponisten Regionen des Seelenlebens, die dem Zuhörer auf intensive Weise zugänglich gemacht werden.
Daniel Fritzen findet bei Liszt immer wieder fesselnd, wie er musikalisch ein Krisengefühl in Erleichterung verwandelt. Bei Chopin ist der traurige Zeitbezug, dass er in Paris die polnischen Tanz-Elemente auch in einer Art Heimweh verarbeitete, als Polen einmal wieder neu zwischen Preußen und Russland aufgeteilt wurde. Das Mitgefühl des Pianisten mit Ukrainerinnen und Ukrainer, die gerade mit ungewisser Zukunft ihrer Heimat fernbleiben müssen, ist riesig. So ein Schicksal möchte niemand erleben, und die Art des Pianisten, Solidarität und Mitgefühl auszudrücken, kommt durch die Musik. Fritzen sagt: „Das gelingt mir in Chopins wehmütigen Sehnsuchtsklängen sehr viel authentischer als mit dem Werk einer/eines ukrainischen Komponist:in, welches spezifisch für den Ausdruck der aktuellen Situation erst noch komponiert werden müsste“. Weitere Erläuterungen zu den Stücken und den Komponisten gibt der Künstler während des Konzertes am Sonntag, 19. Juni um 11 Uhr im Haus Eden in der Königstraße 25 in Lübeck. Der Eintritt ist frei und Spenden sind erwünscht.