Siebeneichen/Mölln (tbi). Das große, kreisweite Kulturfestival startet in Siebeneichen und somit wieder direkt am Elbe-Lübeck-Kanal, dem Namensgeber. Neu ist ein eigenes Kinderprogramm und das Kanu-Wander-Theater spielt sogar erst im August auf.
Die Veranstaltungsreihe der Stiftung Herzogtum Lauenburg in Mölln hat sich in den letzten beiden Sommern unter Corona-Bedingungen der Öffentlichkeit präsentiert und kurzfristig auch neue digitale Formate entwickelt. Bei der Veröffentlichung des Programms 2022 zeigten sich alle Beteiligten erleichtert, dass der Kultursommer am Kanal (KuSo) mit einer großen Fülle verschiedenster Veranstaltung aufwarten kann.
„Die ganze Welt … am Wegesrand“ lautet das diesjährige Motto unter dem sich fünf Städte und 32 Gemeinden am KuSo beteiligen. Insgesamt werden mehr als 200 Einzelveranstaltungen in der Zeit vom 18. Juni bis 18. Juli angeboten. Das beliebte Kanu-Wander-Theater wird am 26. August als „Late Summer Special“ das Festival noch einmal aufleben lassen. „Der Kultursommer hat für alle Kulturschaffenden und die Besucherinnen und Besucher eine besondere Bedeutung“, sagte Stiftungspräsident Klaus Schlie, der besonders dem Premiumpartner des Festivals, der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg (KSK), für die erneute Unterstützung dankte. KSK-Vorstand Dr. Stefan Kram freut sich insbesondere auf die Heiterkeit der Inszenierungen. „2020 und 2021 hat der Kultursommer das Beste aus der Situation gemacht, jetzt lassen sich Kunst und Kultur wieder gemeinsam und im Miteinander erleben“, so Dr. Kram.
Ähnlich äußerte sich KuSo-Intendant Frank Düwel: „Wir alle haben diese Zeit mit Corona in den Knochen, viele Kinder kennen nur Zeiten mit Corona-Einschränkungen; dieses Jahr ist ein großartiger Neuanfang“. Seiner Auffassung nach gewinnt das Angebot von Veranstaltungen für Kinder an Bedeutung, daher habe der KuSo 2022 nun auch ein eigenes Kinderprogramm. Der Intendant betonte auch, dass es in der Region wachsende Eigeninitiativen gebe, die zu neuen Partnerschaften mit dem KuSo geführt haben. Düwel sprach von „treuer und neuer ehrenamtlicher Unterstützung“ auf vielen Ebenen. Dass es ein gutes Miteinander auch mit der wachsenden Zahl offener Ateliers an verschiedenen Orten gebe, berühre ihn sehr.
Neu ist auch die Kooperation mit dem Günter-Grass-Haus Lübeck, die sich in einer geführten Fahrradtour mit Lesung spiegelt (3. Juli). „Der Kultursommer ist ein Anker für die Kulturentwicklung im Kreis. Er schafft eine kommunikative Ebene und Vernetzung zwischen Kunstschaffenden“, sagte Kreispräsident Meinhard Füllner. Der Kreispräsident warb dafür, dass weitere Förderungen durch Firmen und Institutionen hilfreich wären. „Kultur ist Vielfalt und Kultur ist nicht umsonst zu haben. Es braucht mehr Mitstreiter, die sich an der Finanzierung beteiligen, um Kultur in die Zukunft zu tragen“, so Füllner.
Dass der KuSo längst weit über die Grenzen des Kreises bekannt ist, bestätigte Günter Schmidt, Geschäftsführer der Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH. Auf Messen in Hamburg werde der Kultursommer nachgefragt und sei in den ersten zwei Corona-Jahren eine „löbliche Ausnahme von der sonstigen Tristesse“ gewesen. Es sei nach Schmidts Worten die Verbindung der vielen Akteure mit der einzigartigen Landschaft des Kreises, die das Festival ausmachen. Mit dem zweitägigen Fest „Ein Dorf zeigt Seele“ startet der KuSo am 18. Juni in Siebeneichen. Kunsthandwerkermarkt und zahlreiche musikalische Darbietungen versprechen einen eindrucksvollen Auftakt, bei dem auch die historische Seilfähre in Betrieb sein wird. Siebeneichens Pastor Stefan Wilmer freut sich sehr auf den Auftakt zum KuSo. Aus den Veranstaltungen, die nach den Corona-Lockerungen bereits wieder möglich waren, hat Wilmer mitgenommen, dass „man merkt, wie wichtig das gemeinsame Erleben für die Seele ist“.
„Reisebegleiter“ nennt sich das 50-seitige Programmheft zum Kultursommer am Kanal, das in den beteiligten Gemeinden ausliegt und in Tourist-Büros und Filialen der Kreissparkasse erhältlich ist. Alle Termine sind auch auf der Seite kultursommer-am-kanal.de einsehbar. Weitere Informationen und Reservierungen bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg unter der Telefonnummer 04542/87000 oder unter info@stiftung-herzogtum.de.