Krummesse (pm). Die Gemeinde Krummesse hat eine neue Pastorin: Judith Fincke tritt am Elbe-Lübeck-Kanal die Nachfolge des Pastoren-Ehepaares Schwetasch an, das in den Ruhestand gegangen ist. Die 31-Jährige ist Pastorin im Probedienst.
Judith Fincke nimmt in Krummesse ein großes Erbe an – im wahrsten Sinne des Wortes. Mit ihrer Familie hat sie Anfang Mai das riesige Pastorat an der Kirche St. Johannis bezogen. Es wird von einem wunderschönen und weitläufigen Garten flankiert. Beruflich tritt sie in die Fußstapfen des Pastoren-Ehepaares Friederike und Ulrich Schwetasch. Zwölf Jahre lang hat das Duo in Krummesse gewirkt.
Theologische Stationen auf der ganzen Welt
Nun übernimmt Judith Fincke. Dabei hatte sich die junge Frau alles ganz anders vorgestellt. Denn eigentlich wollte sie Lehrerin werden, aber nicht Pastorin. Doch verschiedene theologische Stationen auf der ganzen Welt – ein Kloster in Tansania, eines im griechischen Thessaloniki – haben bei Fincke das Interesse an der Theologie geweckt. „Mich hat fasziniert, wie unterschiedlich die Menschen auf der Welt glauben“, sagt Judith Fincke. Nach dem Studium im hessischen Marburg, in Thessaloniki und dem Examen in Hamburg folgte für Judith Fincke das Vikariat in Wedel. Eine intensive und tolle Zeit sei das gewesen, erinnert sich die Pastorin. „Ich bin dort mit so vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt gekommen.“ In Wedel sei auch der Entschluss gereift, Pastorin in einer Gemeinde werden zu wollen. Ihre Entscheidung hat sie nun nach Krummesse geführt. „Ich habe hier schon nach fünf Tagen gespürt, dass es in die Vollen geht“, sagt Fincke lachend. Denn hier erwarte sie offenbar das pralle Dorfleben – und eine tolle Gemeinschaft. „Der Bürgermeister stand schon vor meiner Tür, und verschiedene Leute haben etwas Süßes vorbeigebracht, um ,Hallo‘ zu sagen. Auf einem Bauernhof gibt es demnächst den Himmelfahrtsgottesdienst – samt Spargelsalat und Klönschnack im Anschluss. „Wie cool!“, sagt Fincke. „Ich freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben.“
Judith Fincke ist in Lübeck aufgewachsen
Zunächst aber heißt es für Judith Fincke, für ihren Ehemann Dorian und ihren zweijährigen Sohn Janno in Krummesse heimisch zu werden. Denn nach vielen bisherigen Stationen sehnt sich die Familie danach, anzukommen. Für Judith Fincke ist es auch eine Rückkehr in ihre Heimatregion. Denn die 31-Jährige ist im Lübecker Stadtteil Kücknitz aufgewachsen. „Das ist also auch ein Stück nach Hause kommen“, sagt die Pastorin, die die Nähe zum Meer liebt. An der See könne sie so richtig abschalten, auch mal allein sein, sich auf’s Wesentliche konzentrieren, sagt Fincke. Grundsätzlich sei sie aber ein geselliger Typ, der Gesellschaftsspiele und Abende mit Freunden ebenso liebt. Und das passt dann wieder gut zur Dorfgemeinschaft in Krummesse, von der Pastorin Judith Fincke nun ein Teil wird. „Ich freue mich sehr auf das Leben hier im Dorf!“