Kühsen (pm). In Kühsen wird mit den Herausforderungen der Zeit durch eine besondere Aktion gemeinsam umgegangen. Die seit mehr als 2 Jahren andauernden Pandemie stellt jeden auf seine Weise in eine Situation, man sich noch vor wenigen Jahren nicht hätten vorstellen können. Keiner kann sich der Situation einfach entziehen und jeder muss seinen Weg finden, damit umzugehen. Dabei erlebt man sowohl Positives, als auch Negatives, schwierige oder sogar wirklich traurige Situationen.
„Die Wochen seit dem 24.Februar mit dem Angriff von Putins Armee auf die Ukraine stellen dies bei Weitem noch einmal in den Schatten. Niemand hat damit gerechnet oder es auch nur für möglich gehalten, dass ein derartiger Angriffskrieg auf einen benachbarten Staat in Europa nach so vielen Jahren des Friedens schreckliche Realität werden könnte und Menschen in Europa noch einmal in einen furchtbaren Krieg hineinzieht. Auch dieses Thema beschäftigt uns alle vermutlich sehr. Wir denken darüber nach, wie wir den Menschen in der Ukraine helfen können. Mancher macht sich sicher auch Gedanken über die Vergangenheit oder die Zukunft“, heißt es in einem Brief des Kulturausschusses der Gemeinde Kühsen an die Einwohnerinnen und Einwohner.
Und weiter ist ein Aufruf formuliert: „Schon vor der Zuspitzung der aktuellen weltpolitischen Situation, in der wir uns gerade befinden, hatten wir uns im Kulturausschuss Gedanken gemacht, welche Plattform wir schaffen könnten, um Euch die Möglichkeit zu geben, Eure Erlebnisse, Eure Gedanken, Eure Freuden oder auch Tränen in einer Form für unsere Kinder und Kindeskinder festzuhalten und ihnen damit auch den gebührenden Wert zu schenken.“
Wichtigen Gedanken, Erlebnisse oder Berichte der Kühsener Menschen aus der aktuellen Zeit sind jetzt niedergeschrieben, gesammelt und in einer Zeitkapsel eingelagert. Gut verschlossen und verwahrt darf sie erst nach 100 Jahren wieder geöffnet werden und den Nachkommen die Möglichkeit geben Berichte, Erfahrungen oder auch Mahnungen an die zukünftigen Generationen lesen zu können. Die Kapsel wurde sicher verschlossen und in einer gemeinsamen Aktion am Ostersonntag am Brink in Kühsen einbetoniert. Ein Hinweisschild mit dem geplanten Öffnungsdatum gibt Auskunft über den geschichtlichen Schatz. „Eventuell können wir ja auch andere Gemeinden zur Nachahmung motivieren, da diese Aktion den Bürgerinnen und Bürgern darüber hinaus auch eine Form der Verarbeitung unserer Zeit ermöglicht!?“ regt Mirko Grimm andere Gemeinden an.