Herzogtum Lauenburg (pm). Die Abstandsregeln während der Corona-Pandemie haben weiter positive Nebeneffekte: Im Kreis Herzogtum Lauenburg ist die Übertragung von Kopfläusen deutlich gesunken. So sind die Verschreibungen von Arzneimitteln gegen Läusebefall im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent zurückgegangen.
Wurden 2021 insgesamt nur 84 Packungen Anti-Läusemittel von niedergelassenen Ärzten im Kreis Herzogtum Lauenburg verordnet, waren es im Vorjahr 168 Packungen. Im Vergleich zum Jahr 2019 vor der Pandemie mit 291 Packungen lag das Minus sogar bei 71,1 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. „Durch die strengen Corona-Regeln ist die Kopflaus praktisch in Quarantäne versetzt und ihr der Verbreitungsweg abgeschnitten worden. Dadurch konnte sie sich nicht weiter vermehren“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch. Kopfläuse sind harmlos: Sie übertragen keine gefährlichen Krankheiten, nerven aber gewaltig. Die kleinen Tierchen leben vor allem in Kinderhaaren, sorgen für einen unangenehmen Juckreiz und vermehren sich rasend schnell. Vor allem Kindergarten- und Grundschulkinder sind betroffen.
Da die gemeine Kopflaus weder springen noch fliegen kann, ist sie in ihrer Bewegung stark eingeschränkt. Deshalb haben ihr die strengen Coronaregeln auch das Leben schwergemacht: Viele Kinder spielten nicht mehr miteinander, saßen im Kindergarten nicht mehr eng beieinander und schauten sich gemeinsam Bilderbücher an und hatten insgesamt wenig Kontakt. Und in den Grundschulklassen, in denen zwischendurch wieder unterrichtet wurde, musste ein so großer Abstand eingehalten werden, dass die Laus keine Chance hatte, sich von Kopf zu Kopf zu verbreiten.
„Läuse sollten auf jeden Fall behandelt werden, damit sie sich nicht in Windeseile weiter ausbreiten“, so Wunsch. Dabei ist es mit einer einmaligen Behandlung nicht getan: Die Läusemittel müssen nach neun oder zehn Tagen erneut aufgetragen werden; das nasse Auskämmen von Läusen und Nissen steht zwei Wochen lang alle drei bis vier Tage auf dem Programm. In der Apotheke gibt es verschiedene Produkte, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Außerdem ist es wichtig, die Schule oder KiTa sofort zu informieren, wenn ein Kind betroffen ist. Weitere Informationen zum Thema im Internet unter aok.de im Gesundheitsmagazin.