Ratzeburg/Mölln (pm). Die Synode des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg hat die Stellungnahme EKD-Kirchenkonferenz zum Krieg in der Ukraine unterstützt und sich deutlich hinter den Frieden gestellt. Die Kirchenkonferenz der EKD hatte allen Menschen, die in der Ukraine und angrenzenden Ländern von der unfassbaren Gewalt des vom russischen Staatspräsidenten begonnen Krieges betroffen sind, Achtung und tiefes Mitgefühl ausgesprochen. Auf Grundlage des Evangeliums von Jesus Christus zeigte sich die die Kirchenkonferenz zutiefst überzeugt, dass Frieden letztendlich nicht mit Waffengewalt zu schaffen sei und rief die russiche Führung auf, die Gewalt zu beenden.
„Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben. Das letzte Wort hat der Frieden, Christus ist unser Friede“, sprachen die rund 50 anwesenden Synodalen gemeinsam die abschließenden Worte der Stellungnahme zu Beginn der Synodentagung in Mölln am Montag, 28. März 2022. Den gesamten Text „Gewalt beenden, dem Hass entgegentreten“ gibt es online hier.
Bevor die Synode in die Arbeit einstieg, ergriff Dr. Henning von Wedel, Mitglied des Kirchenkreisrates, das Wort. Er bedankte sich stellvertretend für die Synode bei Pröpstin Frauke Eiben für ihr Engagement und Einsatz für die Propstei Lauenburg. Pröpstin Frauke Eiben geht im Juni in den Ruhestand und nahm in Mölln zum letzten Mal offiziell an der Synode teil. „Sie ist eingeführt worden als eine herzögliche Pröpstin im Kirchenkreis Herzogtum Lauenburg“, erinnerte Dr. Henning von Wedel sich zurück. Das charakterisiere sie sehr gut, weil sie zwei Seiten habe, die man von einem Herzog erwarte: eine gute Regierung und ein weites Herz. Pröpstin Frauke Eiben sei es gelungen, als Lübeckerin das Land mit der Stadt im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg zu verbinden und zu versöhnen. „Dafür können wir nur dankbar sein“, sagte von Wedel und erhielt dafür Applaus von den Synodalen.
Auf der Tagesordnung standen Zukunfts- und Finanzthemen. Die Synodalen beschlossen den Pfarrstellenplan 2022/2023, den Haushalt 2022, stimmten für die Weiterentwicklung des Fachdienstes Evangelische Kindertagesstätten Propstei Lauenburg und richteten eine befristete Diakon:innenstelle für die regionale Jugendarbeit im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg ein.
Der Abschluss des Haushaltsjahres 2021 hatte, anders als erwartet, ein finanzielles Plus von rund drei Millionen Euro ergeben. Davon stehen rund 1,3 Millionen Euro stehen zur Verteilung in die Gemeinden an, der Rest wird den Rücklagen zugeführt. Außerdem folgte die Synode dem Antrag des Kirchenkreisrates, zur Finanzierung der gestiegenen Energiekosten, einen Zuschuss in die Gemeinden zu geben. Dieser ist zweckgebunden und orientiert sich an den tatsächlichen Verbrauchskosten von Gebäuden, die nicht vermietet sind beispielsweise als Dienstwohnungen oder für Kitazwecke genutzt werden. Die Gemeinden können auf dieser Grundlage Zuschüsse in Höhe von maximal 450000 Euro beantragen.
Ausführlich beschäftigten sich die Synodalen in der ersten Lesung mit einer neuen Finanzsatzung. Wesentliche Neuerung ist die Finanzierung der Kirchengemeinden. Bisher beschließt die Synode auf Grundlage der Schlüsselzuweisungen aus der Nordkirche jährlich einen Betrag, der pro Mitglied an die Kirchengemeinden ausgezahlt wird. Künftig soll es einen festen prozentualen Anteil geben, der zusätzlich je nach Höhe der Schlüsselzuweisungen um einen Haushaltebeschluss pro Kopf ergänzt wird Gemeindevertretenden wünschen sich dieses Modell, um verlässlich finanziell planen zu können und als Kirchengemeinden im gesamtkirchlichen Finanzkontext wahrgenommen zu werden. Die zweite Lesung der Finanzsatzung ist für die Septembersynode geplant.
Am 16. Mai 2022 kommt die Synode des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg wieder zusammen. Dann steht die Wahl des Propstes für die Propstei Lauenburg als einziger Punkt auf der Tagesordnung. Zur Wahl (Herzogtum direkt berichtete) stehen Pastor Karsten Wolkenhauer und Pastor Philip Graffam. Weitere Informationen dazu gibt es hier.