Mannhagen (pm). Die Vögel werden weniger, weil ihnen die Nahrung fehlt. Sie brauchen Samenstände und Früchte im Winter. Doch um Nachwuchs auf zu ziehen brauchen sie vor allem viele Insekten. Die Insekten werden immer weniger…
Mal etwas positives: Jeder Einzelne kann etwas tun! Ob im Garten, auf dem Balkon, auf dem Fensterbrett oder auf einer Öffentlichen Fläche direkt vor der Haustür, gibt es die Möglichkeit heimische Wildpflanzen zu setzen. Jede Pflanze zählt, denn sie bieten Nahrung und erfreuen uns.
Informationen zum Thema und Heimische Wildstauden am 23. April 2022
Für mehr Informationen und alle Fragen ist der Naturgarten e.V. am 23. April 2022 wieder einmal beim Naturkostladen Lämmerhof in Mannhagen, Hauptstraße 8,mit einem Infostand vertreten. In der Zeit von 9 bis 13 Uhr stehen die Mitglieder der Regiogruppe Schleswig-Holstein Ihnen mit Tipps zur Seite. Auch Infomaterial zum zu Hause Lesen steht zur Verfügung.
Außerdem bietet Rita Schütt aus Breitenfelde ihre im Topf gezogenen Wildstauden an. Natürlich heimische Pflanzen! Diese Stauden werden torffrei, mit organischem Dünger und ohne chemische Mittel angezogen. Eine gute Möglichkeit gleich mit dem naturnahen Gärtnern zu beginnen.
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Warum heimische Wildstauden?
Durch Evolution sind alle bei uns vorkommenden Tiere über einen langen Zeitraum mit den hier wachsenden Pflanzen eine Kooperation eingegangen. Befruchtung und Verbreitung gegen Nahrung. Als grobe Faustregel gilt, da wo exotische Stauden eventuell 1 Tier unterstützen, nutzen mindestens 10 Tiere die heimische Pflanze. Spezialisierte Wildbienen brauchen bestimmte Pflanzenfamilien, um sich fortpflanzen zu können. Auch Schmetterlingsraupen ernähren sich nicht vom Schmetterlingsflieder, sondern benötigen bestimmte heimische Stauden oder Sträucher, um mal als Schmetterling um uns herum fliegen zu können und uns zu erfreuen.
Was nützen die paar Wildstauden auf meinem Balkon?
Man spricht von Trittstein-Biotopen. Eine Wildbiene und auch Schmetterlinge müssen, auf ihrem Weg von einer Wiese zur nächsten, Nektar trinken, um nicht zu verhungern. Das kann bei jedem Topf unterwegs passieren, aber nur wenn diese Pflanze auch Nektar anbietet und dieser erreichbar ist. Erfahrungen von vielen Balkongärtnern zeigen, dass die heimischen Wildstauden auf dem Balkon und Fensterbrett viele Tiere anlocken. Mit der typischen Bepflanzung für einen Sommer mit zum Beispiel Geranien können unsere heimischen Tiere nichts anfangen. Wildstaudentöpfe kosten auf Dauer weniger, denn die Stauden sind winterhart.
Natürlich nützen viele heimische Wildstauden noch mehr und deshalb fördern naturnahe Flächen im Garten und im öffentlichen Grün, zum Beispiel Baumscheiben unsere Insekten- und Vogelwelt zusätzlich. Naturerlebnisse sind für uns und unsere Kinder beglückend und sogar heilsam, wie mittlerweile erforscht wurde. Fangen wir an! Jede heimische Wildstaude und jeder Quadratmeter zählt!